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Indie-Entwickler massiv gegen Unity-Gebühren

Mega Crit kündigt bereits Einsatz einer anderen Engine an - Weitere Studios erwägen Umstieg
©unsplash

Indie Games wie “Among Us”, “Slay the Spire” und Cult of the Lamb” wurden mit der Unity-Engine entwickelt. Dieses Tool ist vor allem bei kleineren Studios beliebt. Seit Unity jedoch Anfang dieser Woche angekündigt hat, Kunden jedes Mal, wenn sie ein Spiel installieren, das auf dieser Engine basiert, per Gebühr zur Kasse beten, folgten rasch wütende Reaktionen der Game-Industrie. Zwar wird die Gebühr nur nach einer bestimmten Anzahl von Downloads eines Spiels fällig und liegt höchstens bei 0,19 Euro-Cent – die Kritik an diesem Modell ebbt aber nicht ab.

Großer Vertrauensverlust

Garry Newman, Gründer der Facepunch Studios, reagierte unlängst empört. Der Schritt sei damit vergleichbar, dass Adobe alle User für jedes in Photoshop angesehene Bild zahlen lassen würde. Entwickler sind auch besorgt, da sie jetzt für die Installation von Raubkopien zahlen müssen. Dazu kommen noch der massive Vertrauensverlust und mögliche Folgen hin zu einer Subscription wie beim Microsoft Game Pass.

Engines wie Unity sind für viele Entwickler von großer Bedeutung, da es damit nicht mehr notwendig ist, alles von Grund auf selbst umzusetzen. Unity gehört mit der Unreal Engine von Epic zu den am häufigsten eingesetzten Anbietern. Die Unity-Ankündigung hat auch dazu geführt, dass bekannte Indie-Entwickler damit gedroht haben, die Engine nicht mehr einzusetzen. Dieser Schritt würde sich jedoch negativ auf die laufenden Projekte auswirken. Innersloth, der Entwickler von “Among Us”, betont, dass es mit dem Einsatz einer neuen Engine zur Verzögerung beim Content und den Features kommen würde.

Keine Einigung mit Unity

In seiner ersten öffentlichen Erklärung gab Mega Crit, der Hersteller von “Slay the Spire” bekannt, dass das Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren mit großem Aufwand an einem neuen auf Unity basierenden Game gearbeitet hat. Sollten die angekündigten Veränderungen nicht zurückgenommen werden, würde in Zukunft jedoch eine andere Engine zum Einsatz kommen. Laut Aggro Crab, Entwickler von “Going Under”, würde das Fallenlassen von Unity auch den Verlust von sehr viel Know-how mit sich bringen.

“Cult of the Lamb”-Entwickler Massive Monster nach würden diese Veränderungen in der Zukunft zu signifikanten Verzögerungen bei den Releases führen. Derzeit ist unklar, ob sich die Absichten von Unity auch auf Mega-Hits wie “Pokémon GO” oder “Genshin Impact” auswirken. Unity selbst sagt, dass der Großteil der Entwickler ohnehin von den Neuerungen nicht betroffen ist. Damit konnte die wütende Developer-Szene allerdings nicht besänftigt werden.

APA/Red.

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