Google erweitert KI-Gemini mit „Canvas“
Das Unternehmen baut sein KI-System aus und hebt sich mit einer neuen Funktion von der Konkurrenz ab.

Google hat sein KI-System Gemini mit einer neuen Funktion namens „Canvas“ erweitert, die den Anwendern eine verbesserte Möglichkeit zur Bearbeitung und Optimierung von KI-generierten Inhalten bietet. Mit dieser Erweiterung wird der Umgang mit KI-basierten Ergebnissen interaktiver und flexibler. Die neue Funktion, die zunächst auf Englisch verfügbar ist, wird in naher Zukunft auch in anderen Sprachen wie Deutsch unterstützt.
Von “Prompts” zu interaktiven Änderungen
Traditionell werden KI-Systeme wie Gemini, ChatGPT und andere durch sogenannte „Prompts“ gesteuert. Ein Prompt ist eine Texteingabe, die dem KI-System eine Aufgabe stellt, sei es eine Frage, eine Anweisung oder eine Beschreibung. Je präziser der Prompt formuliert ist, desto genauer ist in der Regel die Antwort der KI. Mit „Canvas“ geht Google jedoch einen Schritt weiter: Anstatt für jede Änderung einen neuen Prompt zu erstellen, können Nutzer direkt im generierten Inhalt Anpassungen vornehmen. So soll das Bearbeiten von Texten nicht nur einfacher, sondern auch effizienter werden.
Interaktive Anpassungen in Echtzeit
Angenommen, ein Nutzer bittet Gemini, ein Bewerbungsschreiben für eine Marketingposition zu erstellen. Nachdem der erste Entwurf vorliegt, möchte der Nutzer den Ton des Schreibens formeller gestalten. Er markiert einen Abschnitt und fordert Gemini auf, den Text professioneller zu formulieren. In Echtzeit passt Gemini den Stil an, indem es die Formulierungen verfeinert und den gesamten Text entsprechend anpasst, ohne dass der Nutzer einen neuen Prompt eingeben muss.
Mehr als nur Textgenerierung
„Canvas“ ist nicht nur auf die Textgenerierung beschränkt. Nutzer können mit der Funktion auch Webseiten und Apps programmieren lassen. Dabei hilft das System nicht nur beim Schreiben von Programmcodes, sondern unterstützt auch bei der Fehlersuche (Debugging) und der Erklärung von bestehenden Codes. Diese erweiterten Funktionen eröffnen neue Möglichkeiten für Entwickler und Kreative, die mit KI arbeiten.
Im Wettbewerb um die KI-Spitze
Mit dieser Neuerung möchte Google ein Zeichen im Wettlauf um die Führungsposition im Bereich Künstliche Intelligenz setzen. Das Unternehmen steht dabei in Konkurrenz zu großen Playern wie OpenAI und Microsoft sowie neuen Herausforderern aus China, wie etwa DeepSeek.
(PA/red)