Druckereien unter Druck
Verband Druck Medien beklagt Kostendruck sowie schwächelnde Auftragslage und fordert Entlastungsmaßnahmen.
Österreichs Druckereien haben im Vorjahr insgesamt 1,87 Mrd. Euro umgesetzt, ein Minus von 2 Prozent gegenüber 2022. Zunehmender Kostendruck, eine schwächelnde Auftragslage und die hohe Inflation hätten der Branche zugesetzt, wie der Verband Druck Medien mitteilte. Für die Branche mit mehr als 800 Betrieben und rund 8.800 Beschäftigten stehe demnach ein weiteres herausforderndes Jahr bevor. Der Verband fordert Entlastungsmaßnahmen für die Unternehmen.
„Das moderate Minus beim Gesamt-Jahresumsatz sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Situation für die Druck- und Medienbetriebe aktuell sehr schwierig ist“, so Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck Medien Österreich. So sei der Exportanteil im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent und damit stärker als der Gesamtumsatz zurückgegangen. Gerade in der Druck- und Medienbranche, die aufgrund des überwiegenden Imports von Büchern oder Zeitschriften traditionell eine negative Handelsbilanz aufweist, sei dies ein Alarmsignal für den Standort Österreich.
Lichtblicke gebe es dagegen bei den „klassischen Akzidenzdrucken“ wie Plakaten, Mailings, Flyern, Prospekten und Broschüren, wo der Umsatzrückgang mit minus 1,8 Prozent leicht unterdurchschnittlich ausfiel. Potenziale sieht der Verband beim Etikettendruck, bei Verpackungen, bei Werbeartikeln sowie in der Endverarbeitung, zu der neben der Buchbindetechnik auch die Datenverarbeitung von Adressen sowie logistische Aufgaben bei der Distribution gehören.
apa