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Die Sieger der Journalisten-Wahl

Vorhang auf für die Besten der heimischen Medienszene.
© Shutterstock

ED-Journalisten-Ranking 2019: Österreichs journalistische Leit-Wölfe heulen vor Freude

Es ging um die Branchen-Leitwölfe: 17 Kategorien. 190 nominierte Medien-Macher, Chefredakteure, Ressortchefs, Reporter, Redaktionen und Fotografen. Hier präsentiert ExtraDienst die Besten der journalistischen Zunft in diesem Jahr.

Nach ein paar Jahren Pause ist der ExtraDienst die Mammut-Aufgabe wieder angegangen. Das Ziel: Eine veritable Rangliste der österreichischen Medienbranche zu erstellen. Von den verdientesten Herausgebern bis zu den besten CEOs. Von den erfahrensten Politik-Redakteuren über die beliebtesten Radio-Moderatoren bis zu den bekanntesten Society-Journalisten. Und von den geschicktesten Pressefotografen bis zu den engagiertesten Lokal-Redakteuren.

Dazu baten wir zuerst Sie, werte Leserin, geneigter Leser, um Ihre Stimme. Drei Monate lang konnte auf der ExtraDienst-Website unter www.extradienst.at abgestimmt werden. Obwohl jeder User pro Tag und Kategorie nur einmal abstimmen durfte, wurde zigtausende Stimmen abgegeben. Hier zeigte sich auch rasch, welche der Kandidaten ihre Fans mobilisieren konnten. Manche Nominierte riefen über Social Media-Kanäle zur Wahl auf und konnten damit ihre Konkurrenten recht schnell abhängen. Andere nahmen die Macht der Leser wohl weniger ernst und landeten abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Nach dem Ende des Online-Votings veröffentlichte der ExtraDienst in der April-Ausgabe die Shortlist mit den jeweils drei Top-Platzierten jeder Kategorie.

Ab diesem Zeitpunkt kam die Experten-Jury ins Spiel: 19 Branchen-Größen und die vier Mitglieder der ED-Chefredaktion verliehen dem Besten der jeweiligen Kategorie zehn Punkte, der Zweite erhielt vier Punkte und dem Dritten wurden zwei Punkte zugesprochen. Die Punkte wurden addiert und damit stand das Endergebnis fest. Hier können Sie die Mitglieder der Experten-Jury sehen.

Neben altbekannten Medienmachern wie Christoph Dichand, Hermann Petz oder Heinz Sichrovsky, die in ihren Kategorien triumphieren konnten, gab es auch die eine oder andere Überraschung. So konnte zum Beispiel Servus in Stadt & Land-Chefredakteurin Gundi Bittermann in der Kategorie „Chefredakteure Magazine“ doch einige große Namen der Branche hinter sich lassen und die meisten Punkte ergattern. Bei den Innenpolitik-Journalisten konnte Christoph Kotanko reüssieren. Er freut sich über die Auszeichnung und sagt dazu: „Unsere Branche kämpft mit schwierigen Herausforderungen. Das ganze Geschäftsmodell des Journalismus steckt in einer Krise. Da tut Wertschätzung gut.“

Jurymitglied ao. Univ. Prof. Dr. Fritz Hausjell, der stellvertretende Institutsvorstand der Wiener Publizistik, gab seine Experten-Einschätzung gegenüber ExtraDienst. Zum bereits erwähnten erstplatzierten Herausgeber meint Hausjell: „Christoph Dichand ist nun endgültig aus dem großen, langen Schatten seines Vaters herausgetreten. Auf die Bedrohungen der Unabhängigkeit der Kronen Zeitung reagierte er mit klugen „Aurelius“-Editorials, versicherte sich der 100-prozentigen Unterstützung seiner Redaktion und suchte und fand die Solidarität seiner Mitbewerber. Zugleich versicherte er seinerseits anderen durch die autoritären Machtfantasien von FPÖ-Politikern gefährdeten Medien, wie etwa dem ORF, seine Unterstützung.“

Auszeichnungen werden geschätzt

Dass die Sieger – trotz zahlreicher Journalisten-Preise und Rankings – Wertschätzung in Form von Auszeichnungen zu würdigen wissen, zeigt sich zum Beispiel an der Reaktion von Andrea Schlager, Sport-Moderatorin bei Servus TV: „Es freut mich sehr, dass ich bei der ExtraDienst Journalisten-Wahl den ersten Platz in meiner Kategorie Sport belegen konnte. Vielen Dank für die Wertschätzung in Ihrem Magazin, ich habe mich auch über die Nominierung und den kleinen Steckbrief sehr gefreut.“ Auch Angelika Kramer vom Trend, die bei den Wirtschafts-Journalisten triumphiert hat, sagt: „Ich freue mich darüber natürlich riesig, vor allem in Hinblick auf die starke Konkurrenz aus viel auflagenstärkeren Medien. Das zeigt, dass man auch als kleineres Medium eine gewisse Visibilität hat.“

Hausjell lobt den innovationsfreudigen Sieger der Radio-Manager: „Ewige Marktführer neigen zur Selbstzufriedenheit. Georg Spatt indes sucht mutig die Veränderungen, die es braucht, um an der Spitze zu bleiben. Man kann ihm auf diesem Weg nur noch eine vernünftigere Medienpolitik wünschen, die seinem Team mehr Möglichkeiten im Digitalen erlaubt.“ Und zum Sieger der hart umkämpften Foto-Kategorie meint der Publizistik-Professor: „Der Bisutti. Sein Können wird in diesem Jahr völlig zu Recht mit Platz 1 ausgezeichnet. Wobei es nicht einfach ist, Erster zu sein. Denn Österreich hat viele hochklassige Fotografinnen und Fotografen. Verantwortungsvolle Fotoredaktionen werden hoffentlich auch in Zukunft in erster Linie auf Profibilder und weniger auf billigen User Generated Content von Hobbyknipsern setzen.“

In den Redaktionsstuben

Den Ex-Aequo-Siegern der Tageszeitungs-Redaktionen, OÖ Nachrichten und Der Standard, sowie dem Profil als bestes Magazin gibt Hausjell mit auf den Weg: „Es ist unter den Bedingungen von Message Control, perfektioniert durch die letzte türkis-blaue Regierung, nicht einfach, guten Journalismus zu leisten. Denn auf Regierungsseite wurde ein unverschämt hoher Aufwand betrieben, sich selbst ins beste Licht zu rücken sowie sich andererseits der journalistischen Ausleuchtung der Verhältnisse zu entziehen. Publikum und Experten sind offensichtlich der Meinung, dass es den beiden Blättern am besten gelungen ist, diesen Wettbewerb zu bestehen. Die Analysen der Wissenschaft stehen indes noch aus.“

Hausjell weiter: „Wie schafft es das Profil Woche für Woche, trotz recht überschaubarer Redaktionsgröße, so viel ordentlichen Magazinjournalismus zu leisten? Das fragen mich vor allem deutsche Fachkollegen in Kenntnis der Redaktionsgrößen deutsche Nachrichtenmagazine immer wieder. Jedenfalls liegt die Qualität nicht an der geringen Zahl der dort tätigen journalistischen Köpfe – und es soll schon gar nicht als Ermunterung für Medienmanager missverstanden werden.“

Hier die Gewinner der Journalisten-Wahl:

1 Herausgeber 28. April 2024 2 Medien CEOs 28. April 2024 3 Chefredakteure Tageszeitungen 28. April 2024 4 Chefredakteure Magazine 28. April 2024 5 Radio Manager 28. April 2024 6 TV Moderatoren 28. April 2024 7 Innenpolitik Journalisten 28. April 2024 8 Außenpolitik Journalisten 28. April 2024 9 Wirtschafts Journalisten 28. April 2024 10 Kultur Journalisten 28. April 2024 11 Society Journalisten 28. April 2024 12 Hörfunk Moderatoren 28. April 2024 13 Fotografen 28. April 2024 14 Tageszeitungs Redaktionen 28. April 2024 15 Magazine und Wochenzeitungen 28. April 2024 16 Sport Journalisten 28. April 2024 17 Lokal Journalisten 28. April 2024

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