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Deutscher Verband sieht Zeitschriftenverlage im Kern herausgefordert

Verlegerverband sieht "sehr konkretes Bedrohungsszenario" durch hohe Inflationsrate und sprunghaft gestiegene Papier- und Energiekosten
©unsplash

Die Zeitschriftenverlage befinden sich nach Einschätzung des deutschen Medienverbands der freien Presse (MVFP) in einer prekären Lage. Es gebe ein sehr konkretes Bedrohungsszenario aufgrund der hohen Inflationsrate und der sprunghaft gestiegenen Papier- und Energiekosten, sagte der MVFP-Vorstandsvorsitzende Philipp Welte am Donnerstag beim Medienkongress der freien Presse in Berlin. “Unsere Branche ist in ihrem Kern herausgefordert.”

Dem Verband mache auch die zunehmende Zahl von Angriffen auf Journalisten Sorge. “Wir werden Zeuge von medienfeindlicher Hetze”, sagte Welte. Sein Verband steht für mehr als 350 Verlage und gilt als größte Interessenorganisation für die Zeitschriftenpresse in Deutschland und Europa.

Die Verlage hätten die Chancen der digitalen Transformation bisher gut genutzt, sagte Burda-Vorstandsmitglied Welte. Dem stärkeren Aufkommen von Künstlicher Intelligenz könnten die Verleger deshalb optimistisch begegnen. “Die Menschen werden immer stärker nach Marken und Informationsquellen suchen, denen sie vertrauen. Das ist unsere Chance.” Aber: “KI darf nicht auf unsere Inhalte gegen unseren Willen zugreifen.”

Der frühere EU-Kommissar Günther Oettinger forderte bei dem Kongress mehr Objektivität im Journalismus. Eine falsche Prioritätensetzung und “Erziehungsjournalismus” hätten bei vielen Menschen zu einer Entfremdung im Verhältnis zu den klassischen Medien geführt.

Verbandschef Welte bekräftige auch die Forderung der Verlage nach einer staatlichen Förderung von periodisch erscheinender Presse. Der Bund prüft derzeit eine solche finanzielle Hilfe – Hintergrund sind die gestiegenen Kosten für die Zustellung von gedruckter Presse.

APA/Red.

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