Chefredakteurin der „Washington Post“ trat überraschend zurück
Aufgrund eines Verlegerwechsels
Die Chefredakteurin der renommierten US-Zeitung „Washington Post“, Sally Buzbee, hat ihren Posten aufgegeben. An Buzbees Stelle wird zunächst Matt Murray, ehemaliger Chefredakteur des „Wall Street Journal“, treten. Ihr Rücktritt komme überraschend und als Folge eines Verlegerwechsels im Jänner, berichtete die Zeitung selbst am Sonntag (Ortszeit). Der neue Verleger William Lewis kündigte den Personalwechsel an der Spitze der Chefredaktion selbst an.
Buzbee stand als erste Frau an der Spitze der fast 150 Jahre alten, preisgekrönten US-Zeitung. Sie war zuvor bis 2021 Chefredakteurin der Nachrichtenagentur Associated Press gewesen. Die Ankündigung in den letzten Zügen des Präsidentschaftswahlkampfes und vor der Wahl im November – traditionell ein herausragendes Ereignis für die Zeitung – habe viele in der Redaktion überrascht. Murray soll sein Amt zunächst bis zur Präsidentschaftswahl ausüben, hieß es.
Zudem erfolgt er in einer ohnehin schon turbulenten Zeit für die Zeitung, die im vergangenen Jahr 77 Millionen Dollar (etwa 71 Millionen Euro) Verlust gemacht hat, wie Lewis kürzlich einräumte. Die „Washington Post“ verbreitet seit 1877 Nachrichten und bekam unter anderem zahlreiche Pulitzer-Preise. Lewis kündigte kürzlich unter anderem ein neues und stärker nach Inhalten ausgerichtetes Bezahlmodell für Abonnenten an, um die Einnahmen anzukurbeln. Ende 2023 seien ferner einigen Hundert Mitarbeitern Abfertigungen angeboten worden, um die Kosten zu reduzieren, schrieb die Zeitung weiter.
APA/Red.