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Caritas und Raiffeisen vergeben 20.000 Euro an Journalisten

Prälat-Leopold-Ungar-Hauptpreise für Mitarbeiter von Falter, ORF und Wiener Zeitung.

22.11.2024 13:58
red07
© Johannes Hloch
Prälat-Leopold-Ungar-Journalist*innenpreise Gewinner.

Zum 21. Mal wurde am Donnerstagabend der Prälat-Leopold-Ungar-Journalist*innenpreis verliehen. Der Preis, ausgelobt von der Caritas der Erzdiözese Wien und der Raiffeisen Niederösterreich-Wien, zählt mit 20.000 Euro zu den höchstdotierten Auszeichnungen für Journalisten in Österreich. Prämiert werden Beiträge, die sich mit sozialpolitischen Themen wie Armut, Migration, Diskriminierung oder Pflege befassen und damit Toleranz und Verständnis fördern. Die feierliche Verleihung fand in der Brunnenpassage in Wien Ottakring statt.

Klaus Schwertner, Caritasdirektor, betonte die gesellschaftliche Bedeutung der prämierten Arbeiten: „Unabhängiger und kritischer Journalismus ist wichtiger denn je. Die ausgezeichneten Journalistinnen und Journalisten zeigen, wie essenziell es ist, sozialen Themen ausreichend Aufmerksamkeit zu geben und Menschen in Not sichtbar zu machen.“ Auch Claudia Süssenbacher, Geschäftsleiterin der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, würdigte die Preisträger:innen: „Diese Beiträge geben Menschen eine Stimme, die oft ungehört bleiben. Kritische Berichterstattung erfordert Mut, Einfühlungsvermögen und Professionalität – und all das haben die ausgezeichneten Arbeiten eindrucksvoll bewiesen.“

Hauptpreisträger 2024

Die Hauptpreise gingen an Daniela Krenn (Kategorie Print), Andrea Eder (Kategorie TV), Johannes Greß (Kategorie Online/Multimedia) und Miriam Steiner (Kategorie Radio). Die vier Hauptpreisträger erhielten jeweils 5.000 Euro in Form eines Schecks.

Daniela Krenn wurde in der Kategorie Print für ihre „Falter“-Reportage „Vom Leben in der Mindestsicherung“ ausgezeichnet. Die Jury lobte ihren „anschaulich geschriebenen Text, der der Leserschaft Einblicke in den Familienalltag bietet“ und damit einen Blick „über den von politischem Kalkül begrenzten Tellerrand“ ermöglicht.

Daniela Krenn wurde in der Kategorie Print für ihre "Falter"-Reportage "Vom Leben in der Mindestsicherung" mit dem Prälat-Leopold-Ungar-Preis ausgezeichnet.
Daniela Krenn wurde in der Kategorie Print ausgezeichnet. | © Johannes Hloch

Andrea Eder überzeugte mit ihrer ORF-Dokumentation „Pflegende Kinder“, die im Rahmen von „kreuz und quer“ ausgestrahlt wurde. Die Arbeit beleuchtet die oft übersehene Pflegearbeit von 43.000 Kindern und Jugendlichen in Österreich. Die Jury hob die „professionelle Gestaltung“ und den „sehr sensiblen Umgang mit diesem Tabuthema“ hervor.

Der Hauptpreis in der Kategorie Online ging an Johannes Greß für seinen Artikel „Das dreckige Geschäft mit der Reinigung“, der in der „Wiener Zeitung“ erschienen ist. Er legt die oft ausbeuterischen Bedingungen von digital vermittelten Putzkräften offen und zeigt, warum es dringend mehr Aufmerksamkeit für diese Thematik braucht.

In der Kategorie Radio wurde Miriam Steiner ausgezeichnet. Ihre Ö1-Reportage „Von Schuld in falschen Schuhen“ beschäftigt sich mit der Täter-Opfer-Umkehr am Beispiel einer Gemeindebediensteten, die Opfer sexueller Gewalt wurde. Die Jury lobte die Arbeit als „beeindruckendes und umfassendes Porträt eines gesellschaftlichen Problems“.

Bedeutung für die Gesellschaft

Der Preis der Caritas Wien steht nicht nur für exzellenten Journalismus, sondern auch für die Förderung gesellschaftlicher Diskussionen. Beiträge wie diese werfen ein Licht auf oft vernachlässigte Themen und regen zum Nachdenken an. Andrea Eder erklärte nach der Verleihung: „Es ist wichtig, diese Geschichten zu erzählen, damit Menschen, die sonst keine Stimme haben, gehört werden.“

Claudia Süssenbacher, Geschäftsleiterin der Raiffeisen-Holding unterstrich die Bedeutung solcher Arbeiten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Journalismus wie dieser ist ein Spiegel, der uns zeigt, wo wir als Gesellschaft stehen.“

In der Kategorie TV wurde Andrea Eder mit einem Prälat-Leopold-Ungar-Preis gewürdigt.
In der Sparte Fernsehen konnte sich ORF-Reporterin Andrea Eder durchsetzen. | © Johannes Hloch

 

Prälat-Leopold-Ungar Anerkennungspreise

Neben den Hauptpreisen wurden auch Anerkennungspreise vergeben. In der Kategorie Print wurde Thomas Winkelmüller für seine Arbeit im Monatsmagazin „Datum“ gewürdigt. Andrea Kandioler-Kiml erhielt die TV-Auszeichnung für mehrere ORF-Beiträge zu Integration und Migration. Im Bereich Radio wurde Robert Bogić vom freien Sender Radio Orange für seine Sendereihe „Grüße aus dem Gefängnis“ geehrt.

(APA/OTS/red)

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