Auge aufs Fernsehkastl beim Screenforce Day
Mit Teletest 2.0 und TV-LOAD zeigen die Marktteilnehmer ihre Trümpfe und demonstrative Geschlossenheit.

Unter dem Titel „The Beauty of TV“ stand der Screenforce Day 2025 in Wien ganz im Zeichen von Innovation und Allianzbildung. Ein Jahr nach Einführung von Teletest 2.0 und TV-LOAD zogen Broadcaster und Vermarkter Bilanz: Beide Systeme haben Reichweitenmessung und Werbeausspielung grundlegend verändert. Moderatorin Conny Kreuter führte durch das Programm, das den heimischen Fernsehmarkt als Pionier im internationalen Umfeld präsentierte.
Innovationen als Standortfaktor
Walter Zinggl (RTL AdAlliance), Sprecher von Screenforce Österreich, betonte die Bedeutung gemeinsamer Kraftanstrengungen der Broadcaster im Wettbewerb mit globalen Plattformen.

Thomas Gruber (ProSiebenSat.1 PULS 4) stellte die Vorteile des neuen Messmodells Teletest 2.0 heraus: eine präzisere Ausweisung dank der Kombination aus Panel-Daten und Big Data. Nullerreichweiten gehören der Vergangenheit an, Nischen- und Spartensender sind nun klarer abbildbar.

Mit TV-LOAD hat Österreich zudem ein Modell etabliert, das digitale Logiken in die TV-Werbung integriert. Werbeblöcke werden in Echtzeit kuratiert und an die jeweilige Zielgruppe angepasst – ohne den One-to-Many-Effekt des klassischen Fernsehens zu verlieren.
Allianz gegen die Tech-Giganten
Im Mittelpunkt standen auch die Herausforderungen durch globale Digitalfirmen, an die mehr als die Hälfte der österreichischen Werbegelder abfließt. Diskutiert wurde u.a. mit Oliver Böhm (ORF-Enterprise), Melanie Gegenleithner (Dentsu), Susanne Koll (Omnicom/IGMA), Lukas Scharmbacher (ServusTV), Peter Strutz (ProSiebenSat.1 PULS 4) und Oliver Vesper (RTL AdAlliance).
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Peter Strutz (ProSiebenSat.1 PULS 4) © Jobst -
Oliver Vesper (RTL AdAlliance) © Jobst -
Melanie Gegenleithner (Dentsu / iab austria) © Jobst -
Oliver Böhm (ORF-Enterprise) © Jobst -
Susanne Koll (Omnicom/IGMA) © Jobst -
Studienautor Joerg Rech (Delphi Research) © Jobst
Die Runde war sich einig: Österreich muss seine Rolle als Innovationsmarkt lauter kommunizieren. Kooperationen wie jene von ORF und ServusTV bei Sportrechten zeigen, wie gemeinsames Auftreten Qualität und Reichweite sichern kann.
Studie „The Beauty of TV“
Eine von Delphi Research vorgestellte Studie unterstreicht den Wert des Mediums Fernsehen:
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98 Prozent der Befragten würden TV in irgendeiner Form vermissen.
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Zwei Drittel nutzen Broadcaster-Angebote für Live-Erlebnisse.
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TV-Werbung wird als glaubwürdig, markenstark und datensicher wahrgenommen.
Der Screenforce Day 2025 machte deutlich: Österreich gilt international als Modellmarkt, wenn es um Reichweitenmessung und Werbewirkung geht. Kooperation, Transparenz und Innovation sollen dafür sorgen, dass Fernsehen auch im digitalen Zeitalter seinen Platz als Leitmedium behaupten muss.
(PA/red)