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Arbeitet “DeepSeek” für Chinas Militär?

Laut Insider teilt die KI-Firma auch Nutzerinformationen und statistische Daten mit chinesischen Behörden.

23.06.2025 14:01
Redaktion
© Adobe

Die KI-Firma DeepSeek unterstützt einem Insider zufolge Chinas Militär und Geheimdienste aktiv. Außerdem versuche das Startup mit Hilfe von Briefkastenfirmen in anderen Staaten, die US-Beschränkungen für den Export von Hochleistungsprozessoren in die Volksrepublik zu umgehen, sagte ein hochrangiges Mitglied aus US-Regierungskreisen am Montag. Die Hilfen für die Regierung in Peking gingen weit über den Zugang zu der Open-Source-Software hinaus.

Kein Kommentar über Behauptung

Unter anderem teile DeepSeek Nutzerinformationen und statistische Daten mit den Behörden. Dem Insider zufolge taucht das Unternehmen mehr als 150 Mal in Beschaffungsunterlagen der chinesischen Volksbefreiungsarmee sowie von Organisationen mit Verbindungen zum Militär auf. Reuters konnte diese Angaben nicht unabhängig verifizieren. Das Unternehmen war für einen Kommentar zu diesem Thema zunächst nicht zu erreichen.

Nach chinesischem Recht müssen Firmen dem Staat auf Anfrage Daten zur Verfügung stellen. Falls DeepSeek bereits Informationen weitergibt, würde dies den Schutz der Informationen von Millionen ausländischer Nutzer in Frage stellen. US-Parlamentarier hatten DeepSeek zuvor bereits vorgeworfen, Daten von US-Nutzern nach China zu transferieren.

Auf Umwegen zu KI-Chips von Nvidia?

Das Unternehmen habe sich außerdem Zugang zu “großen Mengen” an Nvidia-Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) verschafft, die dem US-Embargo unterliegen, betonte der Insider. “DeepSeek hat versucht, Exportkontrollen mit Hilfe von Strohfirmen in Südostasien zu umgehen. DeepSeek bemüht sich zudem, auf Datenzentren in Südostasien zuzugreifen, um aus der Ferne US-Chips zu nutzen.” Er nannte keine Details und wollte auch nicht sagen, ob die chinesische Firma mit ihren Bemühungen Erfolg hat.

Auch zu diesem Themengebiet war DeepSeek zunächst nicht für einen Kommentar zu erreichen. Dasselbe gilt für die chinesische Regierung. Nvidia betonte, keine Abnehmer zu unterstützen, die Exportkontrollen umgingen oder auf der US-Sanktionsliste stünden. Wegen der strengen Beschränkungen sei man de facto aus dem chinesischen Markt ausgeschlossen und müsse das Feld dem Rivalen Huawei überlassen.

Chinesische Firmen dürfen auf US-Chips in ausländischen Rechenzentren zugreifen, sofern sie nicht mit Sanktionen belegt wurden oder es Hinweise gibt, dass sie an der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen arbeiten. DeepSeek steht bisher auf keiner schwarzen Liste. Vor einigen Monaten wurden in Singapur drei Personen vor Gericht gestellt, die lokalen Medien zufolge hochmoderne Nvidia-Chips an DeepSeek verschoben haben sollen.

DeepSeek hatte Anfang des Jahres weltweit für Furore gesorgt. Die KI der Firma ist westlicher Konkurrenz wie ChatGPT von OpenAI oder Gemini von Google ebenbürtig. Allerdings soll die Entwicklung nur einen Bruchteil der sonst üblichen Summen gekostet haben. Außerdem begnügt sich die Software mit weniger Rechenpower als die Rivalen.

(APA/red)

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