amfAR Salzburg: Keszlers neues Charity-Format
Die erste österreichische amfAR Gala wird ein Festspiel der Verknüpfungen nach bewährtem Prinzip.

Die Festspielstadt bekommt ein neues Format mit internationalem Anspruch: Am 24. August 2025 findet in der Residenz Salzburg erstmals eine amfAR Gala in Österreich statt. Inszeniert wird der Abend zugunsten der AIDS-Forschung von Gery Keszler und seinem Verein LIFE+, unterstützt von Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der designierten Landeshauptfrau Karoline Edtstadler.
Die Veranstaltung reiht sich in eine Serie prominenter amfAR-Galas in Städten wie Cannes, New York oder Venedig ein. Ziel ist es, mit hochkarätiger Kultur, ausgewähltem Publikum und einem stimmigen gesellschaftlichen Rahmen Spenden zu generieren – ein Prinzip, das in der Vergangenheit bereits vielfach Wirkung gezeigt hat.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Gastronomie: Für das exklusive Galadinner zeichnet Dahlmann Catering verantwortlich – ein Name, der im deutschen Spitzeneventbereich bekannt ist. Als Profikoch des Abends wird „Creative Culinary Chef“ Jannic Stockhausen zum Einsatz kommen.
Dramaturgie mit Spendenwirkung
Das Konzept der Gala in Salzburg greift auf bewährte Elemente zurück: Musik, Schauspiel, Projektionen und eine keszlersche Dramaturgie formen ein szenisches Gesamterlebnis, das gesellschaftliche Anliegen in kulturellen Kontext übersetzt. Die inhaltliche Klammer bildet eine moderne Interpretation des „Jedermann“-Motivs – inspiriert von den Gründergestalten der Salzburger Festspiele.
Die Auswahl des Veranstaltungsorts, die Einbindung lokaler und internationaler Künstler:innen sowie eine inszenierte Abfolge von Darbietungen folgen einer Struktur, wie sie bereits beim Life Ball erprobt wurde. Die Idee, durch emotionale Ansprache und ästhetische Gestaltung einen besonderen Spendenmoment zu schaffen, bleibt auch hier zentral.
Stufenmodell mit Sichtbarkeit
Die Finanzierung des Abends erfolgt über ein gestaffeltes Ticketmodell: Je nach Kategorie – von € 2.000 („Patron“) bis € 5.000 („Philanthropist“) – variieren Platzierung und Inklusivleistungen. Tischbuchungen und Sponsoringpakete erweitern die Beteiligungsmöglichkeiten. Damit ist das Gala-Format nicht nur Fundraising-Plattform, sondern auch ein Ort strategischer Sichtbarkeit für Fördernde und Marken. Der Zugang zur Veranstaltung ist damit zugleich auch Teil des Konzepts, das Nähe zu wichtigen Vips und Künstlern mit Positionierung im gesellschaftlichen Umfeld verbindet.
Kultureller Rahmen
Bereits beim Auftakt im Schloss Leopoldskron wurde deutlich, welchen Anspruch Keszler und sein Team verfolgen. Die Violinistin Lidia Baich interpretierte zwei Mozart-Sonaten auf einer Original-Geige des Komponisten – ein symbolstarker Auftakt für ein Projekt, das sich an der Schnittstelle von Kultur, Engagement und Event verortet.
Im Anschluss an die Gala öffnet das Schloss Leopoldskron seine Tore zur offiziellen Afterparty – eine Hommage an 60 Jahre The Sound of Music, die dort gedreht wurde. Internationale DJs, ein ausgewähltes Barangebot und ein bewusst kuratierter Rahmen runden den Abend ab.
Das Prinzip Keszler
Das Konzept folgt einem System, das über Jahrzehnte weiterentwickelt wurde – nun übertragen auf ein neues Umfeld mit historischem Gewicht und kultureller Strahlkraft. Was 1993 mit dem Life Ball begann, ist heute ein vielfach bewährtes Erfolgsmodell: Charity als Erlebnisarchitektur. Keszler denkt Events nicht als Benefizveranstaltung, sondern als performativen Akt, in dem Sponsoren, VIPs und Medien gleichermaßen ihren Platz finden. Ein oft übersehener Aspekt ist die Einbindung junger Aushilfskräfte beim Event, die sowohl künstlerisch – etwa als Tänzer:innen – als auch im Service eingebunden sind. Für manche Gäste stellt gerade dieser Mix einen besonderen Reiz dar.
(red)