Lob für neue ORF-Wetterlady Wera Gruber
Nach dem Abschied von Christa Kummer überrascht Wera Gruber beim ORF-Wetter mit einem modernen Auftritt.

Wera Gruber ist seit 27 Jahren Teil der ORF-Wetterredaktion und seit 6. Oktober auch vor der Kamera zu sehen. Die Salzburgerin, studierte Meteorologin und erfahrene Radioredakteurin, wählte bei ihrer Premiere einen sachlichen Zugang. Keine Effekte, kein übertriebenes Bühnenverhalten – Gruber präsentierte das Wetter so, wie sie es seit Jahren intern erarbeitet: konzentriert, präzise und erklärend.
Fachfrau mit Fernsehpräsenz
Die 48-Jährige begann 1998 im ORF, parallel zu ihrem Studium an der Universität Wien. Sie kennt Modelle, Daten und Abläufe, die zur täglichen Prognose führen, und übersetzt diese nun auch on air verständlich. Damit steht sie für eine Generation von Meteorologinnen, die nicht ins Rampenlicht drängen, sondern mit Kompetenz überzeugen wollen.
Ein bewusst anderer Stil
Ihre ersten beiden Sendungen am 6. und 7. Oktober fielen auch optisch auf: einmal in kräftigem Gelb, einmal mit gemusterter Bluse – beide Male kombiniert mit flachen, weißen Sneakers. Ein Stil, der nicht alle überzeugt hat, aber eindeutig einen Kontrast zur Vorgängerin setzt.

Während Christa Kummer in ihrer Ära für die klassische Eleganz des Fernsehens stand – und ihre berühmten hohen Hacken mit sorgfältig abgestimmten Outfits kombinierte –, wählt Gruber einen sachlichen, praktischen Auftritt.
Wandel im Wetterstudio
Mit Gruber hat der ORF die Nachfolge als Weiterentwicklung gestaltet. Sie steht für eine nüchterne, professionelle Tonlage, die fachliche Genauigkeit über Präsentation stellt. ORF-Chefredakteurin Gabi Waldner-Pammesberger bezeichnet sie als „Top-Meteorologin, die hochkomplexe Zusammenhänge verständlich machen kann“.
Von einem Generationswechsel zu sprechen, wäre dennoch übertrieben. Auch die Betonung auf das Fachwissen ist relativ – eine Wettermoderation ist schließlich keine Wissenschaftssendung im strengen Sinn.
Vielleicht wäre es an der Zeit, die Berufsbilder im Fernsehen wieder klarer zu trennen. Dann ließe sich auch wieder darüber sprechen, worum es in diesem Format nach den Hauptnachrichten eigentlich geht: die Wetterpräsentation.
(red)