Mehr als 200 Journalisten in Gaza getötet
Seit dem Angriff am 7. Oktober 2023 starben nach Angaben internationaler Organisationen dutzende Medienvertreter.

Der Krieg im Gazastreifen fordert weiterhin auch unter Journalistinnen und Journalisten zahlreiche Opfer. Nach Angaben des Committee to Protect Journalists (CPJ) wurden seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mindestens 192 Medienschaffende durch Beschuss getötet. Andere Quellen wie die Internationale Journalisten-Föderation (IFJ) oder die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza sprechen inzwischen sogar von mehr als 230 bis 270 Todesopfern.
Die Zahlen machen den Krieg zu einem der gefährlichsten Konflikte für Berichterstattende seit Beginn der internationalen Dokumentation im Jahr 1992. Die meisten Opfer sind palästinensische Journalistinnen und Journalisten, viele von ihnen arbeiteten als freie Mitarbeiter für internationale Nachrichtenagenturen oder Fernsehsender.
Angriff auf Krankenhaus
Lebensterminierend war ein Vorfall am 25. August 2025: Bei einem israelischen Luftangriff auf das Nasser-Krankenhaus in Khan Younis wurden nach palästinensischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet, darunter vier Journalisten. Zu den Opfern zählen der Reuters-Kameramann Hussam al-Masri, die AP-Fotografin Mariam Abu Dagga sowie die Al-Jazeera-Reporter Mohammed Salama und Moaz Abu Taha. Ein weiterer Reuters-Fotograf, Hatem Khaled, wurde verletzt.
Augenzeugen berichteten, dass zwei Angriffe unmittelbar aufeinander folgten – der zweite habe stattgefunden, als Rettungskräfte und Reporter bereits vor Ort waren. Die Live-Übertragung von Reuters aus dem Krankenhaus brach just in diesem Moment abrupt ab.
Pressefreiheit unter Druck
Internationale Organisationen wie CPJ, Reporter ohne Grenzen und die Vereinten Nationen fordern seit Monaten sicheren Zugang für Medien in den Gazastreifen. „Die Zahl der getöteten Journalistinnen und Journalisten ist beispiellos und stellt eine direkte Bedrohung der weltweiten Pressefreiheit dar“, heißt es in einer Erklärung des CPJ.
Anlass für die israelische Militäroperation war das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und 250 als Geiseln verschleppt wurden. Seither ist die Situation für Medienschaffende im Gazastreifen extrem gefährlich.
(APA/red)