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Grüne und FPÖ verlieren Medienpräsenz

Das APA-Comm Politik-Ranking der österreichischen Tageszeitungen für Juli zeigt, wie still es um manche Parteien geworden ist.

07.08.2025 17:35
Redaktion
© APA-Comm
Das APA-Comm Politik-Ranking für Juli 2025

Dass Politik und Sichtbarkeit einander bedingen, ist keine neue Erkenntnis. Und dass das APA-Comm-Ranking regelmäßig die mediale Präsenz heimischer Spitzenpolitiker:innen zählt, hat mittlerweile verlässlichen Barometer-Charakter. Die Grünen sind im Juli 2025 erstmals komplett aus den Top 20 verschwunden. Auch bei der FPÖ zeigt sich eine rückläufige Entwicklung.

Das APA-Comm Politik-Ranking untersucht monatlich die Berichterstattung von 13 österreichischen Tageszeitungen und analysiert, welche Politikerinnen und Politiker Österreichs die höchste mediale Präsenz aufweisen.

Im Juli 2025 zeigt sich: Wer in der Regierung sitzt, kommt vor. Und wer draußen ist – wird schnell überblättert. Die Grünen, bis zum Frühjahr noch Teil der Bundesregierung, tauchen nicht mehr auf. Keine Gewessler, kein Kogler, kein Pühringer. Einfach: nicht da.
Noch im Juni war Leonore Gewessler mit 155 Beiträgen auf Platz 13 vertreten, Werner Kogler auf Platz 17. Einen Monat später: mediale Funkstille.

Bedeutungsverlust in Zahlen

Nicht viel anders, aber doch mit bekanntem Muster präsentiert sich die FPÖ. Herbert Kickl hält als Parteichef die Stellung (Juli: 155 Beiträge, Platz 11), doch seine Mitstreiter scheinen sich kollektiv verabschiedet zu haben. Von Kunasek oder Rosenkranz fehlt jede Spur. Der blaue Chef bleibt damit medial allein auf weiter Flur – wie so oft.

Regieren hilft. Dabeisein auch.

Ein Blick auf die Spitzenplätze des Rankings bestätigt: Christian Stocker (ÖVP) führt im Juli mit 369 Nennungen, gefolgt von Andreas Babler (SPÖ) und Beate Meinl-Reisinger (NEOS). Mit ihnen: Minister:innen, Landeshauptleute, Präsidenten – alles Namen, die entweder regieren oder sich im Windschatten der großen Bühne halten.

Somit: Zwei Oppositionsmodelle, zwei Medienverläufe – aber beide mit negativem Trend. Die Grünen verlieren kollektiv an Sichtbarkeit. Die FPÖ zentralisiert sich auf eine Person, die an Präsenz verliert. Der Sommer 2025 markiert vorläufig eine Phase medialer Abwesenheit für zwei Parteien, die inhaltlich kaum verschiedener sein könnten – aber nun ein gemeinsames Phänomen teilen: Sie finden kaum mehr statt.

(OTS/red)

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