Influencer-Marketing wächst am schnellsten
7,8 Milliarden Euro flossen im Vorjahr in Werbung – so viel wie nie zuvor. Besonders Influencer-Marketing legt zu.

Die österreichischen Werbeausgaben erreichten 2024 mit rund 7,8 Milliarden Euro ein neues Allzeithoch. Das zeigt die aktuelle „Österreichische Werbemarkt Studie 2025“ der Post. Der Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr verteilt sich auf mehrere Kanäle: klassische Werbung (4,3 Mrd. Euro), digitale Dialogmaßnahmen (1,31 Mrd.), Eventkommunikation (1,27 Mrd.) und physische Werbemittel wie Flugblätter oder adressierte Mailings. Letztere behaupten sich laut Studie weiterhin stabil – mit hoher Reichweite und Relevanz im Alltag vieler Konsument:innen.
Der stille Star: Influencer-Marketing
Am stärksten wächst jedoch ein Segment, das lange Zeit als Nischenerscheinung galt: das Influencer-Marketing. Mit einem Anstieg von 35 Prozent auf nunmehr 60 Millionen Euro verbuchte es das größte Ausgabenplus aller Kanäle. Etwa jedes achte heimische Unternehmen setzt laut Studie mittlerweile auf bezahlte Kooperationen mit Meinungsmacher:innen aus sozialen Netzwerken – Tendenz steigend. Für 2025 rechnen ein Viertel der befragten Firmen mit weiteren Budgetaufstockungen in diesem Bereich.
Sympathie schlägt Skepsis
Was den Kanal zusätzlich attraktiv macht: Influencer-Werbung kommt bei Konsument:innen vergleichsweise gut an. Über die Hälfte der Befragten bewertet sie als sympathisch – kein anderer Werbekanal erreicht höhere Werte. Und die Wirkung ist messbar: Sechs von zehn Follower geben an, schon einmal aufgrund einer Influencer-Empfehlung ein Produkt gekauft zu haben. Trotz kleinerer Reichweiten gegenüber klassischen Medienpunkten entfaltet sich hier also ein beachtlicher Einfluss auf konkrete Kaufentscheidungen.
Zwischen Authentizität und Erwartung
Gerade diese Mischung aus Nähe, Vertrauen und Sichtbarkeit macht den Kanal für Werbetreibende spannend – birgt aber auch Herausforderungen. Denn der Grat zwischen glaubwürdiger Empfehlung und bezahlter Werbeinszenierung bleibt schmal. Wer hier investiert, muss nicht nur passende Kooperationspartner:innen finden, sondern auch Format und Tonlage der Inhalte mit Fingerspitzengefühl wählen.
Der Mix macht’s aus
Die Studie zeigt deutlich: Der Werbemarkt wächst nicht einseitig, sondern multimedial. Digitale Formate wie Influencer-Marketing holen auf, ohne klassische Kanäle zu verdrängen. Vielmehr entsteht ein zunehmend komplexes Zusammenspiel aus Print, Online, Event und Social Media. Wer seine Zielgruppen punktgenau erreichen will, muss kanalübergreifend denken – und dabei auch dem sympathischsten aller Werbekanäle einen Platz einräumen.
(PA/red)