„Clash of Cool“ – Rauch Eistee im Anime-Fieber
Sorten-Kampagne im Stil japanischer Anime-Filme von der Münchner Kreativagentur David+Martin neu vorgestellt.

Die Frage nach der Lieblingssorte wird zur Bühne für ein Duell der Superlative: Rauch Eistee setzt in seiner neuen Österreich-Kampagne auf zwei überzeichnete Fruchtmaskottchen, die in einer hochstilisierten Anime-Welt gegeneinander antreten. Es ist ein Sorten-Battle mit Anleihen aus japanischen Shōnen-Serien mit allem, was dazu gehört. Inklusive dramatischer Speedlines, wilden Kamerafahrten und einem Showdown. Dramaturgisch gipfeln die Spots in einer fruchtigen Versöhnung: der Limited Edition „Zirsich“.

Visuell spielt die Kampagne auf hohem Niveau: Die Gestaltung ist laut, farbenstark, bewusst überdreht und gleichzeitig konsistent im Look. Drei Clips erzählen die Geschichte in klassischen Aktstrukturen.
Pfirsich oder Zitrone – das visuelle Battle
Konzeption, Idee und Umsetzung stammen von der Münchner Kreativagentur David+Martin, produziert wurde die Kampagne von Tektite. Für das Sounddesign zeichnet VIBE verantwortlich.
Die Gestaltung der „Zirsich“-Dosen fällt etwas aus dem Rahmen der Kampagne, da sie aus einem Community-Wettbewerb stammt.
Die zweite Erzählebene der Kampagne
Parallel zur Inszenierung auf Konsumentenseite hat David+Martin eine zweite Kommunikationsebene eingezogen – sie macht öffentlich, dass die gesamte Kampagne mithilfe generativer KI produziert wurde.
Bei der vorherigen Rauch-Kampagne war KI noch Hauptdarsteller – diesmal bleibt sie hinter der Kamera. Die Münchner Agentur hat „Clash of Cool“ komplett mit generativer KI umgesetzt: Vom Charakterdesign bis zur Animation wurde alles algorithmisch erzeugt. Doch anders als 2023 ist das kein erzählerisches Element mehr – sondern Produktionsstandard.
„Der Look bleibt bold – aber er schreit nicht mehr nach AI“, sagt Creative Director Luca Dresch. Die Technologie wird nicht mehr zur Schau gestellt, sondern als Werkzeug integriert. Die Botschaft an Branchenkollegen ist dennoch unmissverständlich: Wir beherrschen das neue Handwerk.
Eine Frage des Stils
Die Figuren und Hintergründe sind klar an den japanischen Anime-Stil angelehnt, insbesondere an das Subgenre der Shōnen-Anime (z. B. Dragon Ball, Naruto, One Piece).

Das sagt ExtraDienst: Dass es mit moderner Software gelingt, Stile einfach zu kopieren, die ursprünglich von echten Künstlern geschaffen wurden, macht deutlich, dass die Werbebranche nichts verlernt hat: Sie tut, was sie schon immer tat: adaptieren, zitieren, entlehnen, nachmachen – sei es mit KI oder einem Fotokopierer. Alles, was sich ändert, ist die Technologie.