Künstliche Kollegen – sogenannte KI-Agenten
Sie können ihre Jobs ohne menschliches Zutun abspulen: KI-Agenten gelten jetzt als neue Maschinen-Überflieger.

Elektronische Fachkräfte wie Amazons Alexa gelten nicht nur in der Urlaubswelt als mögliche Antwort auf moderne Bedürfnisse von Zielgruppen. Vielmehr blicken zahlreiche andere Branchen gleichermaßen gespannt auf die nächsten gehypten Hoffnungsträger. Diese Spezies soll noch mehr bewegen können, noch effizienter agieren und den wirtschaftlichen Horizont von Unternehmen nachhaltig erweitern. Es sind die nächsten Epigonen der Künstlichen Intelligenz, die heuer Karriere machen sollen: sogenannte KI-Agenten.
Grundsätzlich verfügen solche Könner über brauchbare Eigenschaften. Die intelligente Software kommuniziert nämlich autonom mit der jeweiligen Umgebung, sammelt Daten und trifft Entscheidungen – Lerneffekte inklusive. Gänzlich ohne menschliches Zutun soll diese „Zeitgeist-Belegschaft“ ihre Aufgaben absolvieren – zum Beispiel bei der Gestaltung von individuellen Kundenerfahrungen oder bei Echtzeit-Analysen von Finanzdaten, sollten wichtige Investments anstehen. Die Möglichkeiten klingen so schillernd wie die Glücksversprechen diverser Hersteller.
Pilotprojekt in Innsbruck: Der Voice Concierge
Diese Situation präsentiert sich heuer in der Region Innsbruck. Mit dem „Innsbruck Voice Concierge“ wird ein spezieller, sprachbasierter Service für die zahlende Kundschaft getestet. Fünf ausgewählte Hotels erproben den Nutzen vorkonfigurierter Amazon-Echo-Show-Geräte bis zur Evaluierung des Projekts Ende Oktober 2025.
Bis dahin können Gäste mittels Sprachbefehlen überprüfen, ob die virtuelle Mitarbeiterin für den Job tatsächlich geeignet ist. Mithilfe der Daten von Innsbruck Tourismus erhalten User die Gelegenheit, Auskünfte über die Unterkunft und deren Angebote abzurufen oder direkt die Rezeption zu kontaktieren. Gleichzeitig gelangen über den digitalen Service „Innsbruck Heute“ Informationen über die gesamte Region ins System. Interessenten werden auf diesem Weg mit Empfehlungen zu Sehenswürdigkeiten oder Events beliefert. Ein Erwerb der Innsbruck Card gehört ebenfalls zum Repertoire.
Einfach, barrierefrei, entlastend
Ein erklärtes Ziel jener Anwendung betrifft die Personalsituation. Erwartet wird eine deutliche Entlastung – besonders, wenn sich immer wiederkehrende Fragen bereits über Geräte im Zimmer beantworten lassen. Was angesichts des permanenten Fachkräftemangels im Tourismus sehr gelegen kommt.
Auch am Ausbau der Convenience wird gearbeitet. Die Premiere der elektronischen Dienstleistung erfolgte auf Deutsch und Englisch. In einer zweiten Phase folgen weitere Sprachen, um die Benutzerfreundlichkeit für internationale Gäste weiter zu steigern. Die einfache Bedienung soll auch technisch weniger versierten Personen das problemlose Abrufen von Informationen zur Unterkunft oder zur Aufenthaltsplanung ermöglichen.
Neue Form der Interaktion
„Der Innsbruck Voice Concierge ermöglicht eine neue Form der Interaktion mit den Gästen am Puls der Zeit. Es ist eine intelligente Rund-um-die-Uhr-Ergänzung zu unseren persönlichen Services sowie bestehenden digitalen Anwendungen. Zudem markiert dieses Tool einen zusätzlichen Schritt in Richtung Barrierefreiheit, weil Menschen mit Sehbeeinträchtigung bei der Gestaltung ihres Urlaubs unterstützt werden“, erläutert Barbara Plattner, Geschäftsführerin von Innsbruck Tourismus.
Und keine Sorge: Ehefrauen oder Freundinnen müssen deshalb keine Beziehungskrise fürchten – obwohl Alexa rund um die Uhr im Zimmer präsent ist.
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Von Christian Prenger
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