Anzeige

Vom Campaigning Bureau an die Spitze des A1-Marketings

Die Polit-Insiderin Stefanie Winkler-Schloffer übernimmt das Marketing beim Telekommunikationsriesen A1.

13.02.2025 16:17
red07
© APA / Krisztian Juhasz
A1 Headquarter

Eine bemerkenswerte Veränderung an der Spitze eines der größten Unternehmen Österreichs beschäftigt die heimische Medienszene. Stefanie Winkler-Schloffer wird ab Ende Juni die Leitung des Marketings von A1 übernehmen und damit die Verantwortung für eines der größten Werbebudgets im Land tragen. Sie folgt auf Marco Harfmann, der den Posten nach mehreren erfolgreichen Jahren abgibt. Wohin es für ihn geht – womöglich auch hausintern aufwärts – ist noch offen. Diese Personalrochade ist nicht alltäglich – insbesondere aufgrund der engen Verbindungen von Winkler-Schloffer zur österreichischen Politik.

Die künftige A1-Marketingchefin war bislang Geschäftsführerin des Campaigning Bureau, einer Agentur, die durch ihre Nähe zur ÖVP und ihre Arbeit für die politischen Kampagnen von Sebastian Kurz und Karl Nehammer bekannt wurde. Philipp Maderthaner, Gründer der Agentur und langjähriger Wegbegleiter von Winkler-Schloffer, galt als Architekt der Wahlkampagnen von Kurz. Seit dem Einstieg der deutschen Serviceplan Group als Mehrheitsgesellschafter hat sich Maderthaner aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, während Winkler-Schloffer die operative Leitung der Agentur übernahm.

Während sich Winkler-Schloffer nun neuen Herausforderungen bei A1 widmet, stellt sich die Frage, wie es mit dem Campaigning Bureau weitergeht. Die Agentur, bekannt für ihr aufwendiges Büroambiente und den Fokus auf strategische Mobilisierung, steht an einem Wendepunkt. Die Serviceplan Group, die seit 2024 die Mehrheitsanteile hält, muss die Agentur künftig ohne ihre zentralen Leitfiguren weiterführen.

Die persönlichen Netzwerke von Winkler-Schloffer waren über Jahre hinweg essenziell für das Campaigning Bureau. Sie hat nicht nur bedeutende Regierungsaufträge betreut, sondern auch enge Beziehungen zu Schlüsselakteuren der Innenpolitik aufgebaut. Ihr Abgang könnte die Position der Agentur auf dem Markt wohl beeinträchtigen.

Für A1 eröffnet sich durch diese Personalentscheidung jedoch eine spannende Perspektive. Stefanie Winkler-Schloffer bringt umfassende Erfahrung in der digitalen Kampagnenführung und datenbasierten Kommunikation mit – Kompetenzen, die im Telekommunikationssektor immer relevanter werden. Gleichzeitig wird sich zeigen, ob sich Strategien aus der politischen Kommunikation auch auf die Anforderungen eines Unternehmens mit breiter Zielgruppe übertragen lassen.

Diese Personalrochade wirft ein Licht auf die Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik in Österreich. Für A1 markiert der Wechsel den Beginn einer neuen Ära, während sich das Campaigning Bureau neu erfinden muss. Ob Stefanie Winkler-Schloffer bei A1 dieselbe prägende Rolle spielen wird wie zuvor, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass ihre umfassende Erfahrung frischen Wind in das Unternehmen A1 bringen wird.

CEMU

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren