Presserat rügt Krone wegen fehlender Stellungnahme
Die Kronen Zeitung wurde vom Presserat kritisiert, weil sie Vorwürfe gegen Sebastian Bohrn Mena erhob und ihm keine Möglichkeit zu einer Stellungnahme gab.
In einem Kronen Zeitung Artikel vom Mai äußerte die ehemalige Liste Pilz-Politikerin Martha Bißmann schwere Vorwürfe gegen Sebastian Bohrn Mena, ohne ihm die Gelegenheit zu geben, sich zu verteidigen.
„Er manipulierte mich“
Bißmann war 2017 in den Nationalrat eingezogen, nachdem Peter Pilz auf sein Mandat verzichtet hatte. 2018 wurde sie aus der Partei ausgeschlossen. In dem Artikel der Krone macht sie ihren damaligen Referenten Bohrn Mena dafür mitverantwortlich. Sie behauptete, er habe sie manipuliert, indem er ihr eine gefälschte Webseite über einen angeblichen Auftritt von Pilz in der ZiB 2 gezeigt habe, um sie zu einer hastigen Entscheidung zu drängen. Dies führte dazu, dass sie eine Liste mit Forderungen für die Mandatsübergabe an die Medien weitergab, was zu einem öffentlichen Shitstorm gegen sie führte.
Beschwerde von Bohrn Mena
Sebastian Bohrn Mena wandte sich an den Presserat und erklärte, dass Bißmann eine Reihe schwerwiegender und falscher Anschuldigungen gemacht habe, ohne dass die Kronen Zeitung ihm die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben habe. Der Presserat prüfte den Fall und stellte fest, dass es im öffentlichen Interesse liege, Bohrn Mena als Person zu beleuchten und kritische Stimmen zu hören, da er aktiv am politischen Geschehen teilnehme. Dies entlaste jedoch die Krone nicht von der Pflicht zur Einholung einer Stellungnahme bei Vorwürfen. Das Versäumnis stelle einen Verstoß gegen den Ehrenkodex für die österreichische Presse dar.
Krone ignoriert Kritik
Der Presserat forderte die Krone auf, über den Ethikverstoß zu berichten. Das Boulevardblatt schickte niemanden zur Verhandlung, da es die Schiedsgerichtsbarkeit des Presserats nicht anerkennt.