Web-User sehen KI im Journalismus skeptisch
„Transparenz-Check" der Medienanstalten: Nachvollziehbarkeit und Kennzeichnung entscheidend.
Die Öffentlichtlichkeit sieht den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus kritisch. Laut der Studie „Transparenz-Check. Wahrnehmung von KI-Journalismus” der Medienanstalten sorgen sich drei Viertel von 3.013 befragten Online-Usern um die Glaubwürdigkeit von Medien, wenn KI im Spiel ist. Gleichzeitig fordern über 90 Prozent klare Regeln und Kennzeichnungen.
Jüngere sehen eher Chancen
Über alle Altersgruppen hinweg überwiegen die Bedenken in Bezug auf die Verwendung von KI-Tools durch Journalisten: Täuschungen und fehlende Transparenz stehen im Fokus der Kritik. Besonders skeptisch stehen die Befragten KI-generierten Inhalten gegenüber, wie komplett verfassten Artikeln oder synthetischen Moderationsstimmen.
Jüngere, formal höher gebildete Nutzer mit hohem Medienvertrauen sehen eher Chancen in KI, etwa bei der Recherche oder Faktenprüfung, weist die Studie aus. Besonders bei Texten erkennen 67 Prozent die KI-Nutzung anhand transparenter Hinweise. In audiovisuellen Formaten hingegen bleibt die Kennzeichnung oft unbemerkt.
„Nicht nur technische Kompetenz”
„Der Einsatz von KI im Journalismus verlangt mehr als nur technische Kompetenz. Es geht um eine ethische Haltung, die Verantwortung und Transparenz in den Mittelpunkt stellt. Nur wenn Medienhäuser und Plattformen sich aktiv für klare Kennzeichnung und nachvollziehbare Prozesse einsetzen, können wir verhindern, dass Vertrauen verloren geht”, so Studienautor Christian Krebs.