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Trump sei Dank: Kimmels Rückkehr zu ABC

Eine Satire-Show, die wegen unangebrachter Kommentare des Moderators gestoppt wurde, läuft wieder.

24.09.2025 16:21
Redaktion
© Julia Demaree Nikhinson / AP / picturedesk.com
US-Präsident Donald Trump.

US-Late-Night-Host Jimmy Kimmel ist zurück auf den Bildschirmen. Nach einer Woche Zwangspause wegen unangebrachter Kommentare über den Mord an dem rechten Aktivisten Charlie Kirk bekannte er sich reuevoll – und brach dabei fast in Tränen aus. „Es war nie meine Absicht, eine solche Tat zu verharmlosen“, erklärte er mit stockender Stimme in seiner ABC-Show.

Entscheidung des Senders

Die Walt Disney Company, Mutterkonzern von ABC, hatte die Show ausgesetzt, um die angespannte Stimmung im Land nicht weiter anzuheizen. Erst nach intensiven Gesprächen mit Kimmel entschied man sich, die Produktion wieder aufzunehmen. Damit lag die Verantwortung eindeutig beim Sender – nicht bei den lautstarken Reaktionen aus der Politik, die dafür verantwortlich gemacht wurden – auch wenn Trumps Äußerungen den Eindruck erweckten.

Paradoxe Jobversicherung

Noch während die Absetzung lief, feierte Trump den Schritt als „großartige Nachrichten für Amerika“. Nach Kimmels Rückkehr wetterte er erneut und drohte ABC mit juristischen Konsequenzen. Gleichwohl gilt: Trumps offene Feindseligkeit gegen manche Medien wirkt in der US-Landschaft beinahe als Schutzschirm. Dass der Ex-Präsident Kimmel als „Handlanger der Demokraten“ brandmarkte, machte es für ABC geradezu unmöglich, ihn fallen zu lassen. Trumps Dauerfeuer rettete dem Moderator somit paradoxerweise die Karriere, behaupten manche Kommentatoren süffisant.

Meinungsfreiheit in den USA

Kimmel selbst setzte in seiner Rückkehrsendung einen Akzent: „Wichtig ist, dass wir in einem Land leben, in dem es erlaubt ist, eine Show wie diese zu haben.“ Ein Appell für Meinungsfreiheit von einem Comedian, verbunden mit einem tränenreichen Auftritt – schwer zu sagen, ob das ehrlich gemeint oder Teil seines Stand-up war. Was bleibt, ist die Debatte und die Frage, die sich viele Amerikaner stellen: Ist es Aufgabe eines FCC*-regulierten Senders, ein Programm zu ermöglichen, das politisch Andersdenkende auslacht, kurz nachdem sie ermordet wurden, um dadurch seine Anhänger zu “unterhalten”?

Service-Info: Alle großen US-Networks wie ABC, CBS, NBC und Fox unterliegen der Regulierung durch die Federal Communications Commission (FCC). Die FCC kontrolliert Sendeinhalte im linearen, frei empfangbaren Fernsehen (Broadcast), etwa in Hinblick auf Obszönität, „indecency“ und „profanity“.

(APA/red)

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