Retail Media: Zwischen Hype und Realität
Diskurs beim Clubabend des Marketing Club Österreichs (MCÖ) zum heißen Thema Retail Media.
Im Zuge des Marketing Club Österreich-Clubabends am Rochusplatz trafen sich montags Marketingexperten, um über die Entwicklung von Retail Media und dessen Einfluss auf zukünftige Marketingstrategien zu diskutieren. Dabei handelt es sich um die Platzung von Werbung direkt am Point-of-sale oder entlang der Customer Journey.
Thomas Auböck (Leitung Geschäftsfeld Brief & Werbepost, Österreichische Post AG) und MCÖ-Präsident Andreas Ladich eröffneten den Abend und betonten die Relevanz von Retail Media für die Branche: „Das Thema wird für uns auch in Zukunft ein sehr spannendes bleiben.“
Zu wenige Big Player in Österreich?
Die Diskussionsrunde eröffnet mit folgender Frage: „Ist Retail Media ein Hype, oder ist es gekommen, um zu bleiben?“ Nicola Pohoralek (Managing Director, GroupM Nexus Österreich und Schweiz) erklärte: „Bereits bei der Definition scheiden sich die Geister.“ Während Retail Media auf Wikipedia als Verkaufsförderung am Point of Sale definiert wird, gliedern Experten es in In-Store, On-Site, aber auch Off-Site Aktivitäten.
Sie betonte: „Derzeit gibt es hierzulande noch zu wenige Angebote in diesem Bereich, da fällt die generelle Planung noch schwer. Es geht eher ums Ausprobieren.“ Pohoralek wies auf die Herausforderung hin: „Unser Problem in Österreich ist auch, dass wir sehr klein und sehr fragmentiert sind. Es ist schwer, sich mit den Big Playern wie Amazon und Co. zu messen.“
Stecken in den Kinderschuhen
Heike Fischer (Retail Media Managerin, Gewista) teilte ihre praxisnahen Erfahrungen: „Wir von Gewista verfolgen immer einen 360-Grad-Approach und begleiten die Customer Journey mit unseren Werbeträgern bereits bei der Anreise in die größten Shopping-Center.“ Sie betonte die Effektivität von Retail Media bei impulsiven Kaufentscheidungen: „Der Vorteil ist, dass wir die OOH-Kampagnen unserer Kunden bis direkt ins Geschäft verlängern können und der Uplift messbar ist.”
Franz Schopf hob hervor: „In Österreich muss der Retail Media Markt erst noch erschlossen werden.“ Er fügte hinzu: „Wir stecken in den Kinderschuhen, im Moment ist es noch ein Buzzword.“ Er äußerte den Wunsch nach mehr Kooperation der Beteiligten, da der Markt für Einzellösungen zu klein ist und bemerkte: „Es gibt noch keine eindeutigen Studien, welche potentielle Partner und Werbekunden überzeugen und gewinnen könnte. Daher wird die Post gemeinsam mit Partnern eine B2B- und B2C-Studie zu diesem Thema beauftragen.“