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Radiotest: Private legen zu, ORF-Sender verlieren

Hauptverantwortlich für den Rückgang von Marktanteilen beim öffentlichen Rundfunk ist der Radiosender Ö3.

30.01.2025 12:43
Redaktion
© Adobe
Aufnahmestudio einer Radiostation.

Die Radionutzung in Österreich bleibt stabil, doch der ORF verliert weiter Marktanteile – und das kommt den Privatsendern zugute. Besonders Ö3 büßte an Reichweite ein: Der Marktführer fiel von 31 auf 29,6 Prozent Tagesreichweite und verlor beim Marktanteil drei Prozentpunkte (von 28 auf 25 Prozent). Die neun ORF-Regionalsender blieben mit 24,8 Prozent Tagesreichweite nahezu stabil, während Ö1 (9,4 Prozent) und FM4 (3,9 Prozent) leicht zulegen konnten. Insgesamt erreichten die ORF-Radios eine Tagesreichweite von 55,5 Prozent – ein Rückgang von 1,2 Prozentpunkten.

Die privaten Radiosender konnten davon profitieren: Zusammen kamen sie auf 34,4 Prozent Tagesreichweite und 37 Prozent Marktanteil (ein Plus von zwei Prozentpunkten). Kronehit bleibt mit 11,3 Prozent Tagesreichweite der stärkste Privatsender, musste aber leichte Verluste hinnehmen. Gewinner ist 88.6, das sich auf 6,9 Prozent Reichweite und 7 Prozent Marktanteil steigern konnte. Die Antenne Steiermark sicherte sich mit 3,3 Prozent Tagesreichweite ebenfalls einen Platz unter den führenden Privatradios.

Privatradios überholen ORF

Besonders deutlich wird der Wandel in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Hier wurde der ORF erstmals von den Privatradios überholt: Während die ORF-Sendergruppe auf 45 Prozent Marktanteil abrutschte (ein Minus von vier Prozentpunkten), konnten die Privatsender ihren Marktanteil auf 53 Prozent steigern. Hauptverantwortlich für den Rückgang ist erneut Ö3, das in dieser Altersgruppe von 32,6 auf 30,5 Prozent Tagesreichweite fiel und beim Marktanteil von 32 auf 28 Prozent abstürzte.

Kronehit verteidigte mit 13 Prozent Marktanteil seine führende Position bei den Privaten, während 88.6 mit 11 Prozent weiter aufholt. Auch Rock Antenne Österreich konnte seine Tagesreichweite in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen um 21,6 Prozent steigern – in Wien sogar um 60 Prozent.

Der Radiotest 2024 zeigt, dass sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzt: Der ORF verliert zunehmend junge Hörer an die Privatsender, die mit gezielter Programmgestaltung punkten. Ob sich dieser Wandel in den kommenden Jahren weiter beschleunigt, bleibt abzuwarten.

(APA/PA/red)

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