Anzeige

Qualitätsförderung nun auch für „Exxpress“

Das umstrittene Boulevardmedium Exxpress erhält rund 41.300 Euro aus der Qualitätsjournalismusförderung.

22.07.2025 16:06
red04
© Adobe Stock
Exxpress erhält erstmals Fördermittel aus der Qualitätsjournalismusförderung.

Die österreichische Medienlandschaft wurde 2023 durch eine neue Vergabe von Fördermitteln für Qualitätsjournalismus erweitert. Mit dabei ist nun auch das umstrittene Medium Exxpress, das erstmals finanzielle Unterstützung aus diesem Fördertopf erhält.

Förderziel: Digitale Weiterentwicklung

Die Qualitätsjournalismusförderung soll dazu beitragen, journalistische Arbeitsprozesse zu professionalisieren, die Qualität redaktioneller Inhalte zu verbessern und Innovationen im digitalen Bereich zu ermöglichen. Dabei werden unter anderem Investitionen in Ausbildung, technische Infrastruktur sowie neue journalistische Formate finanziert.

Rahmenbedingungen und Förderschwerpunkte

Am heutigen 22. Juli 2025 veröffentlichte die KommAustria die aktuellen Entscheidungen zur Vergabe von Fördermitteln nach dem „Qualitäts-Journalismus-Förderungs-Gesetz“. Dieses Gesetz legt die Voraussetzungen für Förderwürdigkeit fest. So müssen Medien beispielsweise eine Mindestanzahl festangestellter Redakteure vorweisen, eine über lokale Themen hinausgehende Berichterstattung bieten und eine bestimmte Mindest-Erscheinungshäufigkeit erfüllen. Eine explizite Qualitätsbewertung der Inhalte ist gesetzlich nicht vorgesehen. Allerdings gibt es klare Ausschlussgründe von der Förderung, darunter Aufrufe zu Gewalt gegen den Rechtsstaat, die Befürwortung von politischer Gewalt, Hassaufrufe gegen Gruppen oder rechtskräftige Verurteilungen wegen bestimmter Straftaten.

Umstrittene Auswahl

Das Online-Medium Exxpress erhält in diesem Rahmen eine Summe von 41.259,35 Euro. Die Entscheidung, Exxpress zu fördern, sorgt jedoch für Diskussionen. Während das Förderprogramm grundsätzlich auch private Rundfunk- und Onlineanbieter unterstützt, werfen Kritiker der Auswahl mangelnde inhaltliche Kriterien und Transparenz vor. Besonders im Fokus steht dabei, ob bestimmte redaktionelle Standards eingehalten werden – etwa im Umgang mit sensiblen Themen, bei der Faktenüberprüfung oder der Trennung von Meinung und Information. Ein Antrag auf Qualitätsförderung für das Jahr 2022 wurde von der KommAustria zuvor abgelehnt. Ausschlaggebend waren laut Behörde rechtliche Bedenken sowie das Nichterfüllen zentraler Fördervoraussetzungen. In der Begründung wurde unter anderem auf Unklarheiten in der Eigentümerstruktur sowie auf fehlende Elemente eines professionellen Redaktionsbetriebs verwiesen.

Größte Förderempfänger

Der etablierte Boulevard, sowohl im Print- als auch im Onlinebereich, profitiert von sechs- und siebenstelligen Förderbeträgen im Rahmen der Qualitätsförderung. Die Fellner-Gruppe, zu der Österreich und Oe24 zählen, erhält insgesamt fast 830.000 Euro, während die Konkurrenz von Heute rund 660.000 Euro bekommt. Die Kronen Zeitung ist in diesem Jahr wieder die am höchsten geförderte Tageszeitung und erhält knapp 1,89 Millionen Euro. Der Kurier, der über den gemeinsamen Verlagskonzern Mediaprint mit der Kronen Zeitung verbunden ist, wird mit etwa 1,33 Millionen Euro unterstützt. Der Standard erhält rund 1,03 Millionen Euro.

(red)

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren