Neuer ORF-Talk hinter den Schlagzeilen
Der ORF startet einen Nachmittagstalk, der persönliche Geschichten vertiefen soll und vieles zu bereden hat.
Der ORF erweitert ab 7. Jänner 2026 seine Nachmittagsstrecke um ein neues Infotainment-Format: Hinter den Schlagzeilen. Patrick Budgen und Mariella Gittler sprechen darin mit Menschen, die im öffentlichen Fokus stehen oder besondere Erfahrungen gemacht haben. Die Idee ist nachvollziehbar: Schlagzeilen rasen vorbei, doch die Geschichten dahinter bleiben nicht lang genug im Gedächtnis. Das Format möchte genau dort ansetzen.
Persönliche Erlebnisse im Mittelpunkt
Die Redaktion verspricht Gespräche, die Emotionen und Erfahrungen ausleuchten, ohne voyeuristisch zu sein. Die Gäste sollen Zeit bekommen, über Erlebtes zu sprechen und Einblicke in jenen Teil ihres Lebens zu geben, der in klassischen Nachrichten kaum vorkommt. Der Blick richtet sich damit stärker auf individuelle Perspektiven.
Es wird nachgefragt, klargestellt und wiedergekäut, bis sich die Zuseher sicher sein können, dass die präsentierten Schlagzeilen im ORF diesen Anspruch erfüllen.
Bekannt, aber neugedeutet
Dazu Personen einzuladen, deren Namen bereits in der Öffentlichkeit verankert sind, ist naheliegend und ein vertrautes Element im Day- and Nighttime-Talk. Der ORF betont jedoch, neue Seiten dieser Persönlichkeiten sichtbar machen zu wollen. Passend dazu eröffnet Barbara Karlich, die über ihren Abschied nach 25 Jahren (ihre alte Sendung) und neue Projekte (ihre Nachfolgeengagements) spricht.
Doch wenn Gäste wie Karlich deshalb eingeladen werden, weil sie in den Medien bereits präsent waren, wird aus dem Blick hinter die Schlagzeile ein Blick auf die Schlagzeilenmacher.
Ein Titel, der viel verspricht
Der Sendungstitel weckt Erwartungen an Hintergründe, Reflexion und Einordnung. Wie stark das Format diesen Anspruch einlöst, wird sich erst im Zusammenspiel von Redaktion, Moderation und Gästen zeigen. Die Nachmittagsschiene des ORF soll damit jedenfalls weiter an Informationswert gewinnen – mit einem Konzept, das Bekanntes aufgreift und keine Mühe haben wird, es journalistisch zu vertiefen.
(red)