Nachrichtenagentur Associated Press plant Personalabbau
Wirtschaftliche Krise in der Medienbranche zwingt die Geschäftsführung zu weitreichenden Sparmaßnahmen.
Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) ist eine der weltweit größten und renommiertesten Nachrichtenorganisationen. Gegründet 1846 in den USA, ist AP eine genossenschaftlich organisierte Non-Profit-Organisation, deren Mitglieder hauptsächlich Zeitungen, Radio- und Fernsehsender sind. Sie beliefert ihre Kunden mit Nachrichten in Text-, Bild-, Video- und Audioformaten. Aufgrund von schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Medienbranche wurde nun ein Sparpaket verkündet, das den Abbau zahlreicher Stellen zur Folge hat. Auch journalistische Arbeitsplätze seien betroffen, wie AP-Chefin Daisy Veerasingham am Montag in einem Schreiben an die Belegschaft erklärte.
Stellenabbau bei AP
AP hat ihren Hauptsitz in New York City und betreibt ein globales Netzwerk mit über 250 Büros in 100 Ländern. Diese internationale Präsenz ermöglicht es der Agentur, rund um die Uhr aktuelle und objektive Berichterstattung anzubieten. Wirtschaftlich finanziert sich AP durch Mitgliedsbeiträge und den Verkauf ihrer Inhalte an Medienunternehmen. Dieses Geschäft ist nunmehr weniger lukrativ, was zu einer finanziellen Schieflage in den Bilanzen beigetragen hat. Um auf den „Wandel im Mediensektor“ zu reagieren, werden nun Stellen gestrichen und Abfertigungen an Langzeitmitarbeiter angeboten.
Berichterstattung auf Sparflame
Die Agentur ist besonders bekannt für ihre Zuverlässigkeit und ihre preisgekrönte Berichterstattung, darunter zahlreiche Pulitzer-Preise. Mit ihrem globalen Einfluss trägt AP wesentlich zur Verbreitung unabhängiger Nachrichten bei. Die Geschäftsführung machte keine genauen Angaben zur Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze oder Journalisten. „Insgesamt betreffen diese Änderungen acht Prozent unserer Arbeitskraft, weniger als die Hälfte davon wird Auswirkungen auf den Nachrichtenbereich haben“, schrieb Veerasingham.
Associated Press kündigt Mitarbeiter
AP zählt mit Reuters und Agence France-Presse (AFP) zu den drei großen internationalen Nachrichtenagenturen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte AP mehr als 375.000 Berichte, 1,24 Millionen Fotos und 80.000 Videos. Die Zahl der Mitarbeiter wurde im Jahr 2018 mit 3.200 angegeben. Im Jahr 2022 soll AP einen Umsatz von etwa 568 Millionen US-Dollar erwirtschaftet haben. Im heurigen Wahljahr wurden wirtschaftliche Einbußen verzeichnet, weil Kunden auf die Dienste der Agentur verzichtet haben. AP-Chefin Veerasingham kündigte an, dass der „Großteil der Veränderungen in den USA stattfinden“ werde. AP werde aber weiterhin an seiner Präsenz in den 50 US-Staaten festhalten.
(APA/red)