Medienanwalt Zanger gewinnt Musterprozess
Österreichische Gerichte stoppen Plagiate und stärken erstmals die Rechte chinesischer Künstler in Europa.

Die Zanger Rechtsanwalt GmbH hat für den chinesischen Bildhauer Gao Xiaowu einen historischen Erfolg in Österreich erzielt. Sowohl das Handelsgericht Wien als auch das Landesgericht Wiener Neustadt erließen einstweilige Verfügungen gegen die deutsche KARE Online GmbH und die österreichische KARE die zwei Wohnsinnigen Handels GmbH. Damit ist den Möbelhäusern untersagt, Plagiate der Skulpturen Gao Xiaowus zu vertreiben.
Zanger als Musteranwalt
Der Fall gilt als Musterprozess: Gao, der seit seinem internationalen Durchbruch 2003 mit der Werkserie „Standard Era“ bekannt wurde, sah seine charakteristischen Skulpturenfiguren im Westen millionenfach kopiert. KARE soll die Nachahmungen europaweit vertrieben haben – ohne Kontakt zum Künstler oder eine Übertragung von Nutzungsrechten.
Anwalt Georg Zanger setzte mit seiner Kanzlei ein deutliches Signal: Die Gerichte in Österreich bestätigten das Urheberrecht des Künstlers und stoppten die weitere Verbreitung. Zanger dazu: „Dieser Fall zeigt, dass die Verantwortung für den Schutz künstlerischer Kreativität weltweit geteilt werden muss.“
Chinesische Kunst
In China gilt Gao als einflussreicher Netzwerker. Hunderte Künstler schlossen sich hinter ihm zusammen, um den Prozess zu beobachten – mit der Erwartung, dass der Ausgang neue Wege gegen Plagiate in Europa eröffnet. Zanger deutete bereits an, künftig auch im Namen anderer betroffener chinesischer Kunstschaffender gegen Urheberrechtsverletzungen vorzugehen.
Narrativ gedreht
Das bisherige westliche Vorurteil, China kopiere im großen Stil, wird durch diesen Fall in Frage gestellt – sozusagen ins Gegenteil gedreht: Mit Gao Xiaowu tritt ein chinesischer Künstler als Kläger auf, dessen Originale im Westen verfälscht und kommerziell vermarktet wurden.
Zanger gelang es damit nicht nur, für seinen Mandanten ein wichtiges Urteil zu erwirken. Er stellte zugleich die globale Debatte um geistiges Eigentum in ein neues Licht – und verschaffte chinesischen Künstlern Rückenwind für kommende Verfahren.
(red)