GGK MullenLowe launcht Kampagne für Einwegpfand
„Achtung Einsatz!“ bewirbt Pfandsystem als zentralen Baustein der österreichischen Kreislaufwirtschaft.
Am 1. Januar 2025 startet in Österreich das Einwegpfandsystem für Kunststoffflaschen und Metalldosen. Mit der begleitenden Informationskampagne „Achtung Einsatz!“ möchte Recycling Pfand Österreich, in Zusammenarbeit mit der Kreativagentur GGK MullenLowe, Konsumentinnen und Konsumenten sowie den Handel über die Neuerungen aufklären. Die Kampagne steht im Zeichen der Kreislaufwirtschaft und soll helfen, das ambitionierte Ziel von 90 Prozent Rücklaufquote bis 2027 zu erreichen. Zu den zahlreichen Werbemaßnahmen zählen auch Videospots, die man sich auf Youtube ansehen kann.
Einwegpfand für Konsumenten
Ab dem neuen Jahr werden alle Kunststoffflaschen und Metalldosen mit einem Fassungsvermögen zwischen 0,1 und 3 Litern pfandpflichtig. Für jede Einheit fallen 25 Cent Pfand an, die bei der Rückgabe erstattet werden. Ausnahmen gibt es für Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte. Die Rückgabe erfolgt an rund 5.600 registrierten Rücknahmestellen im Handel, darunter Supermärkte, Drogerien und kleinere Verkaufsstellen.
Wichtig: Flaschen und Dosen müssen unzerdrückt, leer und mit lesbarem Etikett zurückgegeben werden, um das Pfand zurückzubekommen. Verpackungen ohne Pfandlogo können bis Ende 2025 weiterhin abverkauft werden, müssen jedoch fachgerecht entsorgt werden. Rücknahmeautomaten akzeptieren unbegrenzt viele Gebinde, während bei manuellen Rücknahmen nur haushaltsübliche Mengen abgegeben werden können.
Die Kampagne „Achtung Einsatz!“ soll nicht nur den technischen Ablauf erklären, sondern auch Bewusstsein für den Wert von Recycling schaffen. Die niedlichen Figuren „Pet“ und „Can“ stehen im Mittelpunkt und sollen auf humorvolle Weise zur aktiven Teilnahme motivieren. Dieter Pivrnec, CCO der Werbeagentur GGK MullenLowe, ist für die Kreation und Umsetzung der Kampagne verantwortlich.
Was sich für den Handel ändert
Für den Handel bedeutet die Einführung des Pfandsystems eine logistische Herausforderung. Bereits in den letzten 18 Monaten wurden Pfandautomaten installiert, und Rücknahmestellen mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet. Besonders wichtig ist für Händler die klare Kennzeichnung von Produkten mit dem neuen Pfandlogo, um Missverständnisse bei den Konsumenten zu vermeiden. Zudem müssen die Pfandbeträge separat auf Rechnungen ausgewiesen werden.
Recycling Pfand Österreich hat außerdem Prozesse für die Logistik, Zählung und Sortierung sowie die Abrechnung aufgebaut. Zwei Zählstellen sind bereits in Betrieb, weitere sollen Anfang 2025 folgen. Handelsvertreter betonen die Bedeutung eines reibungslosen Starts, da die Akzeptanz des Systems auch von der praktischen Umsetzbarkeit abhängt.
Einwegpfandsysteme im Ausland
Österreich folgt mit der Einführung des Einwegpfandsystems dem Beispiel vieler europäischer Länder. Deutschland, einer der Vorreiter, hat bereits seit 2003 ein ähnliches System. Dort liegt die Rücklaufquote bei über 98 Prozent. Auch Skandinavien ist für seine effizienten Pfandsysteme bekannt: In Schweden, Norwegen und Dänemark werden über 90 Prozent der Flaschen und Dosen recycelt. In den Niederlanden wurde das Pfandsystem 2023 auf Dosen ausgeweitet, während Schottland erst kürzlich ein Einwegpfand eingeführt hat.
Die Erfahrungen dieser Länder zeigen, dass Pfandsysteme nicht nur die Recyclingquoten erhöhen, sondern auch das Littering erheblich reduzieren können. Österreich möchte mit dem neuen System bis 2027 eine Rücklaufquote von 90 Prozent erreichen und damit die EU-Vorgaben von 2029 schon vorzeitig erfüllen.
Warum das Einwegpfand?
Das Einwegpfand ist ein zentraler Baustein der österreichischen Kreislaufwirtschaft. Ziel ist es, hochwertige Materialien wie Kunststoff und Metall im Kreislauf zu halten und die Umweltbelastung durch achtlos weggeworfene Verpackungen zu minimieren. Der sogenannte „Flasche-zu-Flasche“- oder „Dose-zu-Dose“-Kreislauf macht es möglich, Ressourcen effizient zu nutzen und den CO2-Ausstoß zu verringern.
Die Einführung des Pfandsystems wird von breiter Zustimmung in der Bevölkerung begleitet: 82 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher befürworten laut aktuellen Umfragen das Einwegpfand. Die Informationskampagne „Achtung Einsatz!“ soll dazu beitragen, diese Unterstützung in eine hohe Rücklaufquote zu übersetzen.
Blick aufs Pfandlogo
Die Kampagne von GGK MullenLowe hebt hervor, dass jeder Einsatz zählt. Ob durch die Rückgabe von Flaschen und Dosen oder durch das aktive Mitwirken am neuen System – Konsumenten, Handel und Industrie tragen gleichermaßen zur erfolgreichen Einführung bei. Mit einem Rücklaufziel von 80 Prozent im ersten Jahr und 90 Prozent bis 2027 setzt Österreich ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Das Einwegpfandsystem verspricht nicht nur ökologischen Nutzen. Es sei auch einen wichtigen Schritt in Richtung Bewusstseinsbildung. „Achtung Einsatz!“ zeige auf, wie einfach nachhaltiges Handeln im Alltag integriert werden kann.
(PA/red)