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Finfluencer: Vorsicht vor Finanz-Voodoo

Arbeiterkammer und Fachverbände raten zu Vorsicht bei Tipps und Beratung durch Finfluencer auf Social Media.

08.11.2024 11:39
red04
Adobe Stock

Finfluencer dominieren die sozialen Medien und verdrängen klassische Finanzberater. Besonders junge Anleger vertrauen auf schnelle Tipps zu Krypto und Co. eine Bafin-Studie zeigt: Mehr als die Hälfte der 18- bis 45-Jährigen setzt auf Empfehlungen von Influencern, die über Finanzen sprechen.

“Viele Finfluencer sind Autodidakten, die ihre eigene Lernkurve teilen und ihre Follower an ihren ersten Schritten teilhaben lassen. Dieses Vorgehen birgt durchaus Risiken.” Zu diesem Ergebnis kommt Henning Zülch von der HHL Leipzig Graduate School of Management. Zusammen mit der Agentur Paradots befragte dieser in seiner Studie Finfluencer Relations, für die 106 aktive deutschsprachige Finanz-Influencer auf Instagram befragt worden sind.

Finanzwissen vermitteln

Das Hauptziel der Finfluencer scheint klar: 98 Prozent möchten ihren Followern Finanzwissen vermitteln, wobei das Thema Social Media mehr als nur ein Hobby scheint. Denn mit fast zwei Dritteln verdient die Mehrheit als “Content Creator” Geld – fast ein Viertel von ihnen mehr als 50.000 Euro im Jahr.

Dabei dominieren der Studie nach Werbe-Kooperationen: 57 Prozent hatten demnach bereits bezahlte Kooperationen mit Unternehmen, hauptsächlich über sogenannte Affiliate-Links. Und elf Prozent arbeiteten mit Investor-Relations-Abteilungen börsennotierter Unternehmen zusammen oder planen dies in naher Zukunft.

Fachverbände und Arbeiterkammer raten zur Vorsicht

“Finfluencer sind durch Social Media meist näher an potenziellen Kunden dran, als viele Finanzberater und daher oft die erste Anlaufstelle. Dabei darf nicht vergessen werden, dass sie oft nur eine mangelnde Ausbildung und Expertise besitzen”, sagt Berater Kevin Fiawoo vom Deutschen Coaching Fachverlag.

Weder gesetzliche Qualitätsstandards noch Trennung zwischen sachlicher Informationen und werblichen Partnerschaften sind gegeben, attestiert auch die Arbeiterkammer in einer eigens erstellten Studie zu mehreren Finfluencern. Das Fazit: Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft nicht. Das gilt selbstverständlich auch auf Social Media.

 

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