ESC 2026: Wer dabei ist – und wer nicht
Beim Eurovision Song Contest in Wien treten Rundfunkanstalten zum Wettbewerb an, nicht Staaten.
Wenn im Mai 2026 der Eurovision Song Contest in Wien über die Bühne geht, wird das Teilnehmerfeld von 35 Rundfunkanstalten getragen. Maßgeblich dafür ist – wie bei allen ESC-Ausgaben – nicht die staatliche Ebene, sondern die Entscheidung der jeweiligen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender innerhalb der European Broadcasting Union (EBU).
Der ORF als Host Broadcaster verweist darauf, dass der Bewerb formal ein Zusammenschluss von Medienhäusern ist. Entsprechend sind es auch einzelne EBU-Mitglieder, die sich diesmal gegen eine Teilnahme entschieden haben. Andere Sender kehren nach Pausen zurück oder bestätigen ihre Beteiligung frühzeitig.
Beteiligung auf Senderebene geregelt
Die Teilnahme am Eurovision Song Contest erfolgt über EBU-Mitgliedssender, die jeweils eigenständig entscheiden, ob sie einen Beitrag entsenden, das Event übertragen oder auf eine Teilnahme verzichten. Diese Struktur ist seit Jahrzehnten fixer Bestandteil des Wettbewerbs und unterscheidet den ESC bewusst von staatlichen oder politischen Formaten.
Diese EBU-Mitglieder verzichten diesmal
Mehrere Rundfunkanstalten haben im Vorfeld angekündigt, den Bewerb 2026 nicht mitzutragen. Dazu zählen der niederländische Sender NPO, RTVE aus Spanien, RTÉ aus Irland, RÚV aus Island sowie RTVSLO aus Slowenien. Die jeweiligen Entscheidungen wurden innerhalb der Sender getroffen und betreffen ausschließlich deren eigene Beteiligung am Wettbewerb.
ORF sieht Bewerb nicht gefährdet
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann betont, dass die Qualität und Tragfähigkeit der Veranstaltung dadurch nicht beeinträchtigt werde. Der ESC sei so konzipiert, dass er Schwankungen einzelner Beteiligungen problemlos ausgleichen könne. Entscheidend sei die Gesamtarchitektur des EBU-Netzwerks – nicht die Anwesenheit jedes einzelnen Mitglieds.
Auch organisatorisch sieht sich der ORF gut aufgestellt. Die Planung für Bühne, Übertragungen und Rahmenprogramm in der Wiener Stadthalle orientiert sich an einem stabilen, internationalen Medienereignis mit breiter europäischer Reichweite.
Wettbewerb bleibt Medienformat
Der ESC 2026 folgt damit einer klaren Logik: Er ist ein Fernsehereignis von Sendern für ein internationales Publikum. Entscheidungen über Teilnahme oder Nichtteilnahme werden innerhalb der Rundfunkanstalten getroffen – redaktionell, programmstrategisch und unabhängig von staatlicher Repräsentation.
EBU-Mitgliedssender, die beim ESC 2026 antreten werden:
- RTSH – Albanien
- AMPTV – Armenien
- SBS – Australien
- ORF – Österreich
- İctimai Television – Aserbaidschan
- RTBF – Belgien
- BNT – Bulgarien
- HRT – Kroatien
- CyBC – Zypern
- ČT – Tschechien
- DR – Dänemark
- ERR – Estland
- YLE – Finnland
- FT (France Télévisions) – Frankreich
- GPB – Georgien
- ARD/SWR – Deutschland
- ERT – Griechenland
- Kan – Israel
- RAI – Italien
- LTV – Lettland
- LRT – Litauen
- RTL Télé Lëtzebuerg – Luxemburg
- PBS – Malta
- TRM – Moldau
- RTCG – Montenegro
- TVR – Rumänien
- NRK – Norwegen
- TVP – Polen
- RTP – Portugal
- SMRTV – San Marino
- RTS – Serbien
- SVT – Schweden
- SRG SSR – Schweiz
- Suspilne – Ukraine
- BBC – Vereinigtes Königreich
(red)