Anzeige

Die jüngsten Hot-News

Christian W. Mucha's Newsletter vom 30.10.2025.

31.10.2025 12:00
Redaktion
© KI-Bild / MGM
Der Newsletter von Christian W. Mucha

Liebe Leser

Haben Sie unseren jüngsten Newsletter erhalten? Sie finden ihn hier. Und wenn Sie ihn gelesen haben – meinen Sie nicht, dass Sie da etwas versäumen?

Dabei wäre alles so einfach: bitte auf den Link hier klicken und Newsletter abonnieren. Dann sind Sie die/der Erste, die diese Exklusiv-Informationen erhält.

Und vergessen Sie nicht: Sie können den Newsletter jederzeit (!) abbestellen.


Christian W. Mucha’s Newsletter vom 30.10.2025

Liebe Leser

Das Match, das ORF-Sportchef Hannes Aigelsreiter und Moderatoren-Urgestein Rainer Pariasek, der sich jüngst massiv mit Entmachtung konfrontiert sah, lieferten, war – um es im Krankl-Jargon zu sagen – legendääär.

Und zu allem Überdruss hatte sich Aigelsreiter auch mit ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz angelegt, was ja vielleicht nicht ganz so schlimm gewesen wäre. Mit dem jüngsten Affront freilich hat er sich wohl auch gegenüber Generaldirektor Roland Weißmann sein „Gnack“ gebrochen.

Doch jetzt hat das Zittern ein Ende. Das Zittern, dass wir unseren heißgeliebten Pariasek – mit all seinen Versprechern, Hoppalas und seinen sympathischen Attitüden – verlieren würden, ist vorbei.

Und Rainer „Wahnsinn“ wird hoffentlich doch (noch?) nicht dasselbe Schicksal wie Wettermoderatorin Christa Kummer, Robert Kratky oder Elke Rock teilen. Es wäre auch fatal gewesen, künftig auf Pariaseks Pidgin-Englisch verzichten zu müssen. Und wenn uns künftig erspart bleiben würde, während die 27. platzierteste Skirennläuferin (natürlich eine Österreicherin) gerade von ihm interviewt wird, dass im rechten Teil des Bildschirms klein und kaum sichtbar eine neue Bestzeit aufleuchtet und die Regie verzweifelt versucht, Pariasek zu unterbrechen. Und aufzuhalten. Und das wahrhaftig Wichtige ins Bild zu bringen. Aber am Rainer kommt man bekanntlich nicht vorbei. Kainer.

Lieber Rainer, wenn du das liest: Ich bin dein Fan. Ohne irgendwelche Vorbehalte. Deine kleinen Eigenheiten sind genau das, was dich so sympathisch macht. Keiner von uns will einen perfekten Sportmoderator.

Und ja, wir amüsieren uns darüber, wenn deine Kollegen aus der ORF-Sportriege Sätze wie „Die Rennläuferin NN fährt sich vorne hinein“ oder „Da sind wir jetzt bei den Damen vorne drin, die unter den Top Ten gelandet sind“ absondern. Ein Schelm, der dabei Schlechtes denken würde. Nein, ich erfinde diese Sager nicht. Ich kann sie vorspielen. Nur manchmal sollte man halt bei seiner Formulierung ein wenig Vorsicht walten lassen.

Was war also zwischen Aigelsreiter und Pariasek, zwischen Groiss-Horowitz und Weißmann vorgefallen? In einem durchaus bemerkenswerten Interview mit der Tiroler Tageszeitung gab Aigelsreiter vor wenigen Tagen zum Besten, dass er künftig auch Junge zu Wort kommen lassen wolle. Gleichzeitig kündigte er vollmundig an, darüber nachzudenken, sich um den Posten des ORF-Generaldirektors zu bewerben. Was im nächsten Sommer entschieden wird.

Aigelsreiter hatte sich wohl damit ausgerechnet, seine Karten zu verbessern. Eine krasse Fehlentscheidung. Denn – wie ORF-GD Roland Weißmann am ExtraDienst-Telefon trocken bemerkte – hat er damit seinen Vertrag „glatt gebrochen“. Denn Interviews – auch aus der Führungsriege – müssen ausnahmslos über das Büro von Kommunikations-Zampano Martin Biedermann gehen. Darum hatte sich Aigelsreiter null geschert.

Von dem tönte es dem Vernehmen nach, er habe mündlich ein Go erhalten, dieses Interview geben zu dürfen. Wird schwer zu beweisen sein.

Warum bewirbt man sich nun um den ORF-Generaldirektoren-Posten, wenn man keine Chancen hat? Nun, aus strategischen Gründen, siehe Aigelsreiter, wäre es schon eine Option. Er selbst (und das hört man aus seinem Umfeld, mit ExtraDienst hat er natürlich nicht gesprochen – Zwinker – und verweist auf Martin Biedermann) lautet das Argument, dass jeder aus der Führungsriege, der den ORF schätzt, liebt und etwas weiterbringen wolle, wenn er sich das nur zutraut, sich durchaus einer derartigen Herausforderung stellen sollte.

Nun gibt es, wie kluge Menschen wissen, bei Prüfungen immer dieselbe Gruppe von Menschen, die garantiert durchfallen. Das sind jene, die gar nicht erst antreten. Und wenn man sich als Bundespräsident bewirbt, nicht die Unterstützung der Parteien hat und dann dennoch ein achtbares Ergebnis zustandebringt, dann ist das allemal für die eigene Vita durchaus positiv. Und trägt natürlich auch zum eigenen Standing und zur Bekanntheit bei. Siehe Richard Lugner.

Mittlerweile bereiten sich alle auf die Olympiade im Februar in Italien vor. Unter der neuen interimistischen Sportleitung von Veronika Dragon-Berger und Martin Szerencsi. Beide waren bisher Stellvertreter Aigelsreiters.

Viele Locations, kleine Teams. Und ja, eines steht fest – trotz des Matches: Pariasek wird wieder zum Einsatz kommen, wie ExtraDienst erfuhr. Es sei, so tönt man dort, kein Automatismus, dass Pariasek immer die Top-Geschichten mache, und die anderen, die nachrückten, brauchten auch Luft zum Atmen.

Kleine Teams, die in Mailand und Cortina aufmarschieren, sollen Großes leisten. Pariasek – Hurra! – soll aus Cortina berichten, und Alina Zellhofer wird in Borneo zum Zug kommen. Da tröstet es dann, wenn der alte Haudegen in Kitzbühel vielleicht einmal nicht das große Wort führen darf.

Aigelsreiter wurde schon von Bord gedrängt. Dass er einen bereits mehrfach angebotenen Golden Handshake akzeptiert, steht eher nicht zu erwarten. Derartige Auseinandersetzungen enden meist vor Gericht. Und das dauert. Aigelsreiter selbst hat bereits in der Tiroler Tageszeitung angekündigt, dass er gegen seine Absetzung rechtlich vorgehen wird.

Interessant ist auch, was die Verantwortlichen im ORF-Sport über Joyn denken. Das sei, so tönt es von dort, „nicht das Gelbe vom Ei“. Und wenn der ORF die Möglichkeit bekomme, wolle man sich davon schnellstmöglich verabschieden. Durch die Eigentumsänderungen bei der ProSiebenSat.1-Puls4-Gruppe ergeben sich dafür gute Möglichkeiten.

Aus dem Vertrag herauszukommen, den man sich seinerzeit – durch politische Machtstrukturen (in der Kurz-Ära war das oberste Dogma Kooperation der Sender in Österreich untereinander) – aufs Auge drücken lassen musste.

Natürlich macht es nicht besonders viel Spaß, wenn der ORF die Rechte für ein teures Fußballspiel oder für Skiübertragungen kauft und dafür ein Vermögen berappt, wenn Joyn das Ganze einigermaßen dreist vollmundig so darstellt, als wäre es der eigene Content. Da steigen den Verantwortlichen natürlich die Grausbirnen auf.

Da sollen auch bei ServusTV, wie man hört, furzgefüllte Luftballons durch die Gegend fliegen. Auch dort sucht man nach Hebeln, aus Joyn herauszukommen. Das vorhergehende Management habe das verpfuscht. Die neuen wollen es jetzt reparieren. Vertraglich gebe es da ganz gute Möglichkeiten, sich zu verabschieden.

Spannend, was da bei den Austro-Sendern gerade abgeht.

Kommenden Dienstag folgt dann die Abrechnung von IP-Urgestein Walter Zinggl. Der war schon immer ein brillanter Formulierer und exzellenter Kenner der Szene. Er nimmt sich im Interview mit mir kein Blatt vor den Mund. Das sollten Sie keinesfalls versäumen.

Doch für heute können wir Entwarnung geben. Der Pariasek muss Gott sei Dank seine Stöckelschuhe noch nicht ausziehen – wie Christa Kummer vor ihm.

Aber auch sein Tag des letzten TV-Auftritts rückt näher. Ein menschliches – und ganz speziell österreichisches – Schicksal. Besonders beim ORF

meint

Ihr

Christian W. Mucha

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren