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Darstellungs-Frage

Recht interessant, wie unterschiedliche Medien die ihnen zufließenden Fördergelder darstellen und bewerten.

23.07.2025 10:29
red04
©ChatGPT
Wie Medienhäuser sich am staatlichen Fördertopf bedienen.

Beim Standard regt man sich am meisten darüber auf, dass der Exxpress Qualitätsjournalismusförderung in der Höhe von 41.259,35 Euro erhält. Dazu wird Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler von der linken Lachs-Postilie in die Pflicht genommen, der sich mit dem Übergehen der klaren Empfehlung des Fachbeirats ausredet.

Ja, und dann hat der Standard noch eine Liste der Qualitätsförderungen 2025 parat, in der alle Medien von der Mediaprint bis zum Bauernbund aufgeführt sind. Die eigenen Förderungsmittel werden im Text schamhaft kleingehalten. Immerhin kassiert der Standard über eine Million aus diesem Topf.

Die Tageszeitung Heute titelt da natürlich anders: „3,5 Millionen Steuergeld Förderungen für den Standard“ ist die fette Headline. Rot darüber: „Plus Inserate um 8 Millionen“. Von einem wahren Geldregen spricht man da und argumentiert: „Zeitgleich wird dem Medium, das unlängst Nobelpreis-Trägerin Elfriede Jelinek fälschlicherweise und ohne jeden Recheck sterben hat lassen, Qualitätsmedienförderung in Höhe von 1,03 Millionen Euro angewiesen. Damit aber noch nicht genug, kommen noch 1,11 Millionen Euro Digitale Transformationsförderung obendrauf. Gemeinsam mit den 8,1 Millionen Euro für Inserate, die Regierung und öffentliche Stellen 2024 im Standard schalteten, und 100.000 Euro Zuschuss für zwei Podcasts“, so Heute, „schaffte die Zeitung nach Jahren in den tiefroten Zahlen zuletzt wieder ein leicht positives Ergebnis.“

Die „weitaus größere“ Krone, so vermeldet das Eva Dichand-Blatt Heute, erhielte als größte Tageszeitung des Landes im Vergleich zum Standard „lächerlich geringe“ 223.180 Euro Vertriebsförderung. 

Die Krone wusste – bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses – nichts darüber zu berichten.

Ach ja, und damit ich nicht vergesse, zu erzählen: Die MG MedienGruppe und der Mucha Verlag haben noch niemals (!!!) auch nur einen einzigen Euro aus irgendeinem Fördertopf erhalten. Und das kommt daher, dass wir uns – als hochprofitables, funktionierendes Geschäftsmodell – noch nie für irgendwelche Förderungen beworben haben. Und das wird auch so bleiben.

Christian W. Mucha

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