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Bertelsmann steigert Umsatz trotz RTL-Schwäche

Der Konzern kompensierte Rückgänge bei RTL durch Dienstleistungen und Investitionen ausserhalb Deutschlands.

28.08.2025 9:16
Redaktion
© Adobe
Bertelsmann Zentrale in Gütersloh

Trotz Gegenwinds bei der TV-Tochter RTL hat Bertelsmann im ersten Halbjahr 2025 seinen Umsatz leicht gesteigert. Die Erlöse kletterten um 1,2 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) stagnierte bei 1,25 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Belastet wurde das Ergebnis durch ein schwaches Werbegeschäft in Europa, das vor allem RTL betraf.

Breite Aufstellung

Konzernchef Thomas Rabe sprach von einem soliden Halbjahr trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Während RTL Marktanteile im europäischen Werbegeschäft verlor, konnten andere Sparten wie der Dienstleistungsbereich Arvato sowie die Investmentaktivitäten zulegen. Diese Entwicklung unterstreicht die Strategie der Diversifizierung, die der Konzern seit Jahren verfolgt.

Internationalisierung

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der weiteren Internationalisierung. Der Umsatzanteil des Auslandsgeschäfts erreichte zuletzt 74 Prozent. Besonders Nordamerika hat sich zum größten Einzelmarkt entwickelt: Rund 30 Prozent der Gesamterlöse stammen mittlerweile aus den USA und Kanada. Dort ist Bertelsmann mit Verlagen wie Penguin Random House, dem Musikunternehmen BMG und verschiedenen Dienstleistungs- und Bildungsbeteiligungen präsent.

Die Konzentration auf den nordamerikanischen Markt ist kein kurzfristiges Ergebnis, sondern das Resultat einer längerfristigen Expansionsstrategie. Seit 2011 hat sich der Umsatzanteil aus dieser Region nahezu verdoppelt.

Eigentümerstruktur

Bertelsmann gehört mehrheitlich verschiedenen Stiftungen, allen voran der Bertelsmann Stiftung, die von Unternehmensgründer Reinhard Mohn aufgebaut wurde. Die Mohn-Familie selbst hält knapp ein Fünftel der Anteile. Sämtliche Stimmrechte sind in der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft gebündelt, die von Familie und Stiftungen gemeinsam kontrolliert wird. Diese Struktur ermöglicht eine langfristige Ausrichtung ohne die Zwänge eines Börsenlistings.

Ausblick positiv

Finanzchef Rolf Hellermann stellte für das Gesamtjahr weiteres Wachstum beim Umsatz und beim operativen Ergebnis in Aussicht. Der Konzern rechnet mit einem Jahresüberschuss von rund 1,5 Milliarden Euro. Zudem setzt das Management auf Effizienzgewinne durch Künstliche Intelligenz und kündigte neue Partnerschaften mit führenden KI-Unternehmen an.

(APA/red)

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