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Axel Springer muss sparen und Jobs abbauen

Praktisch alle Zentralbereiche seien betroffen und müssten Stellen reduzieren, um Holdingkosten zu senken.

23.01.2025 16:24
red07
© Berihert / wikimedia
Axel Springer Zentrale (Neubau) in Berlin.

Der deutsche Axel Springer-Verlag soll im Zuge des Konzernumbaus neuerlich Jobs abbauen, die Holdingkosten des Unternehmens sollen deutlich gesenkt werden, berichtete das “Manager Magazin” am Donnerstag. Praktisch alle Zentralbereiche wie Kommunikation oder Rechts- und Personalabteilung seien betroffen und müssten Stellen reduzieren. Im Gespräch sei eine dreistellige Zahl von Mitarbeitenden.

Ein Springer-Sprecher sagte, mit dem bereits angekündigten Umbau der Holding wolle man sicherstellen, dass diese in puncto Größe und Leistungsumfang “den Anforderungen der zukünftigen Unternehmensstruktur entspricht”. Derzeit verhandle man darüber mit dem Betriebsrat. “Erst wenn diese Verhandlungen abgeschlossen sind, können wir nähere Angaben zu strukturellen oder personellen Anpassungen und dem weiteren Zeitplan machen.”

Umbau Ende November angekündigt

Axel Springer hatte Ende November angekündigt, wichtige Medien wie die Welt-Gruppe sowie die Deutschland-Ableger von Politico und Business Insider unter der neuen Dachmarke Premium-Gruppe zu bündeln. Die Gewerkschaft DJV hatte umgehend befürchtet, dass redaktionelle Jobs wegfallen könnten. “Die Bündelung von drei renommierten Titeln macht wirtschaftlich nur Sinn, wenn Springer dadurch Geld spart”, hatte der Deutsche Journalisten-Verband erklärt. Der Konzern-Sprecher äußerte sich nicht konkret dazu, ob es auch hier einen Jobabbau geben könnte.

Springer hatte bereits 2023 angekündigt, bei “Bild” und “Welt” bis 2025 rund 100 Millionen Euro zu sparen – durch geringere Kosten etwa beim Personal und mehr Umsatz. Im Zuge des Jobabbaus gingen nach früheren Konzernangaben gut 200 Beschäftigte, zudem fielen rund 80 Stellen bei “Bild TV” weg.

Axel Springer aka KKR/CPP

Der Medienkonzern soll künftig aufgespalten werden. Das Mediengeschäft (“Bild”, “Welt”, “Politico”) des 1946 gegründeten Verlags bleibt unter voller Kontrolle von Springer-Chef und Großaktionär Mathias Döpfner und der Springer-Familie. Die Mehrheit von rund 90 Prozent am weitaus gewinnträchtigeren Geschäft mit Kleinanzeigen wie Jobportalen (Stepstone) und Immobilien (Aviv) halten dann der US-Finanzinvestor KKR und der kanadische Pensionsfonds CPP Investments. Bei diesen “Classifieds” bleiben Döpfner und Verlegerwitwe Friede Springer mit einem Anteil von etwa zehn Prozent an Bord.

(APA)

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