Anzeige

A1-Spot zeigt Weihnachten im Hochformat

Der X-Mas-Kampagne erzählt Weihnachten im Social-First-Stil und setzt auf modern inszenierte Vertikal-Momente.

18.11.2025 17:17
Redaktion
© A1
Weihnachtsgefühle im Hochformat: A1 Weihnachtskampagne 2025

Weihnachtszeit ist Werbezeit – und für Agenturen wie Marketingabteilungen der inoffizielle Saisonhöhepunkt. Kein anderer Moment im Jahr lädt Marken so sehr dazu ein, sich emotional größer zu inszenieren, Konzepte auszureizen und Budgets dorthin zu verschieben, wo die Wirkung am stärksten ist. Wer zu Weihnachten wirbt, spielt nicht im Alltag, sondern in der Champions League des Marketings: Die Platzierungen sind teurer, die Erwartungshaltung höher, der Messlatten-Vergleich schärfer.

Weihnachten als Marketing-Champions-League

Und weil alles größer, deutlicher und kostenintensiver wird, entsteht jedes Jahr ein sportlicher Wettstreit: Wer schafft den Spot, über den man spricht? Coca-Cola hat es zuletzt mit einer KI-generierten Weihnachtswelt versucht – technisch beeindruckend, aber erstaunlich blutleer. Der Spot geriet zum Beispiel dafür, wie riskant es geworden ist, künstliche Perfektion mit menschlicher Wärme zu verwechseln.

A1 tritt in den Ring

Vor diesem Hintergrund positioniert sich A1 mit seinem X-Mas-Spot. Vorweg gesagt: A1 hat kein KI-Problem. Aber die Marke vermittelt – wie viele modern gewordene Unternehmen in der Werbung – eines leichtes Traditionsproblem. Weihnachten ist nicht mehr das, was es in der kollektiven Erinnerung einmal war.

Hier geht’s zum Weihnachtsspot von A1 auf YouTube

Die Vertical-Ästhetik, die schwarze Bühne, die fließenden Layer-Übergänge und die sorgfältig komponierten Bilder wirken präzise und modern. Man merkt, dass Kreativteam, Casting und Regie erheblichen Aufwand betrieben haben, um die versprochene Social-First-Optik stringent umzusetzen. Auch die Grundidee, Weihnachten aus der Perspektive heutiger Smartphone-Momente zu erzählen, ist zeitgemäß und dramaturgisch sauber ausgeführt.

Mit parallel laufenden Hochformat-Layern entsteht eine klare visuelle Sprache. Die Singer-Songwriterin zu Beginn setzt einen starken Ton, das Mutter-Tochter-Duo liefert die emotionale Anknüpfung, und die erste Dreiergruppe im Schlüssellochmotiv ist ein pfiffiger Bildgriff. Danach erweitert sich das Spektrum: Feuerwehrleute, Teenager, Pflegekräfte, Einzelcharaktere mehrerer Generationen – alles sauber gedreht, arrangiert und montiert. Die Kampagne hat eine eigene Handschrift, daran gibt es keinen Zweifel.

Social-Look und Authentizität

Gerade weil das Handwerk so solide ist, fällt etwas anderes stärker ins Auge: Der Spot sieht nach Social Media aus, aber er ist es nicht. Die Vertikalität wird formal durchgespielt – doch jede Szene ist klar gecastet, perfekt ausgeleuchtet und dramaturgisch kontrolliert. Spontaneität, Zufall oder dokumentarische Wärme kommen nicht vor. Was authentisch aussieht, bleibt eine stilisierte Interpretation der Wirklichkeit, die es so nur in der Social-Media-Welt gibt.

Musik und Stimmung

Auch die musikalische Ebene verstärkt diesen Eindruck. Der englischsprachige Holiday-Pop-Song trägt ein internationales, fast amerikanisches Weihnachtsgefühl – doch wenig von jener Besinnlichkeit, die das österreichische Fest oft prägt. Die Lyrics bleiben generisch, mehr „Holiday Season“ als stille Dezembernacht. Das moderne Framing ist konsequent, aber emotional eher distanziert.

Kampagnen-Credits

Die Kampagne – konzipiert von papabogner, realisiert von Das Rund unter Regisseur Jens Wirtzfeld – ist ab 18. November im TV, OOH, Print, online und am POS zu sehen. Musik: Mira Lu Kovacs & Sophie Lindinger. Bildbearbeitung: Blaupapier.

Zwischen Gegenwart und Gefühl

In Summe entsteht ein Spot rund um ein Werbesujet für einen Smartphone-Deal, der optisch und handwerklich stark ist, aber emotional Distanz wahrt. Er wirkt wie eine hochglanzpolierte Version von Social Media – technisch treffend, kulturell glatt, ohne österreichischen Flair.

„Mach’s dir unendlich schön“ funktioniert als Claim, doch die implizierte Authentizität bleibt mehr Stilmittel als Gefühl. A1 liefert damit ein modernes, ästhetisches Weihnachtsbild – nur kein besonders berührendes.

(red)

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren