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Neue Regeln für die Rechtschreibung

Seit September gelten in Österreich verbindliche Änderungen bei Anglizismen wie „f“ statt „ph“ und Apostroph.

08.09.2025 9:52
Redaktion
© öbv

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat seine Normen angepasst. Die Änderungen betreffen den Umgang mit englischen Ausdrücken, die Wahl zwischen „f“ und „ph“ in Alltagssprache und Fachsprache sowie Ausnahmen beim Genitivapostroph. In Österreich sind die Regeln mit einer zweijährigen Übergangsfrist seit 1. September 2025 gültig.

Anglizismen im Fokus

Englische Verben erhalten nun durchgängig deutsche Endungen, etwa „sie surft“. Bei Infinitiven mit stummem e sind Varianten wie „gelikt“ und „geliked“ parallel möglich – allerdings nur, solange keine zusätzliche Endung folgt. Dann ist nur die deutsche Form zulässig, etwa „der gelikte Beitrag“.

„f“ statt „ph“ im Alltag

In Alltagstexten wird künftig durchgehend mit „f“ geschrieben: „Delfin“ ersetzt „Delphin“. In Fachsprachen bleibt „ph“ erhalten, und in fest etablierten Fällen wie „Philosoph“ ändert sich nichts.

Auch die Zeichensetzung wurde angepasst: Erweiterte Infinitivgruppen erfordern immer einen Beistrich. Beim Genitivapostroph gibt es eine kleine Öffnung – er ist in Eigennamen von Lokalen und Institutionen nach Rufnamen erlaubt, etwa „Rudi’s Würstelstand“.

Für Schreiber:innen heißt das konkret:

  • Anglizismen: Besser „gelikt“ statt „geliked“ schreiben – nur die deutsche Form ist kombinierbar.
  • ph/f: Alltagsvarianten künftig konsequent mit f – Delfin, Mikrofon, Geografie.
  • Genitiv-Apostroph: Nur bei offiziellen Namen verwenden, nicht im Fließtext.
  • Beistriche: In Infinitivgruppen sind sie verpflichtend, Diskussionen darüber entfallen.

Relevante Wörter für die tägliche Arbeit:

  • Anglizismen (Verben mit stummem e):
  • gelikt / geliked
  • gefakt / gefaked
  • getimt / getimed

In Headlines oder Bildunterschriften besser die deutsche Form („gelikt“) verwenden, da nur sie in Kombinationen zulässig ist („der gelikte Beitrag“).

Alltag vs. Fachsprache („f“ statt „ph“):

  • Delfin (statt Delphin)
  • Telefon (bleibt gleich, aber Mikrofon statt Mikrophon)
  • Foto (schon länger etabliert, „Photografie“ gilt nur mehr fachsprachlich)
  • Geografie (statt Geographie)
  • Alphabet, Philosophie, Physik (bleiben mit „ph“ – keine Alternative)
  • Genitiv-Apostroph (neu erlaubt bei Rufnamen in Eigennamen):
  • Rudi’s Würstelstand
  • Hansi’s Café

In Fließtexten bleibt der Apostroph tabu: „Peters Kommentar“ ohne Apostroph.

Beistrich bei Infinitivgruppen (jetzt verpflichtend):

  • „Es ist möglich, morgen zu kommen.“
  • „Sie beschloss, den Artikel zu kürzen.“

(red)

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