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Filmfestival ‚Viennale‘ bleibt ihrem Muster treu

Die Direktorin setzt auch 2025 auf internationale Handschriften, politische Haltung und cineastische Raritäten.

22.08.2025 12:20
Redaktion
© Viennale
Viennale Plakat 2025

Die Viennale geht in ihre 63. Ausgabe: Von 16. bis 28. Oktober verwandelt sich Wien wieder in eine Bühne für internationales Kino. Bei der Sommer-Pressekonferenz wurden zentrale Programmpunkte vorgestellt, das detaillierte Line-up folgt Anfang Oktober. Schon jetzt ist klar: Auch 2025 bleibt das Festival seinem Profil treu – mit Weltkino, filmhistorischen Ausgrabungen und einer engen Zusammenarbeit mit den österreichischen Archiven.“

Premieren und Höhepunkte

Einer der prominentesten Programmpunkte ist die Österreich-Premiere von Christian Petzolds neuem Film Miroirs No. 3, der in Cannes uraufgeführt wurde. Auch Richard Linklater ist mit gleich zwei Arbeiten vertreten: Blue Moon und Nouvelle Vague. Hinzu kommen Filme von Lynne Ramsay, Kelly Reichardt, Radu Jude und Kristen Stewart, die mit ihrer Regiearbeit The Chronology of Water zu sehen sein wird. Österreichische Beiträge wie White Snail von Elsa Kremser und Levin Peter oder Mother’s Baby von Johanna Moder zeigen, dass auch die heimische Szene gut vertreten ist.

Retrospektiven und Monografien

Traditionell stark bleibt die Viennale bei den historischen Programmen: Gemeinsam mit dem Filmmuseum widmet man sich heuer dem französischen Avantgardisten Jean Epstein. Mit restaurierten Kopien und Live-Musikbegleitung werden Werke wie La Chute de la Maison Usher oder Finis Terrae gezeigt.

Daneben rückt das Festival mit Monografien die niederländische Regisseurin Digna Sinke, das italienische Duo Massimo D’Anolfi und Martina Parenti, deren Arbeiten schon in Bologna oder Locarno Beachtung fanden, sowie die österreichische Filmemacherin Angela Summereder ins Zentrum.

Auffällig bleibt, dass Festivaldirektorin Eva Sangiorgi auch heuer Künstler:innen nach Wien holt, mit denen sie seit Jahren verbunden ist – eine persönliche Handschrift, die sich wie ein roter Faden durch ihr Programm zieht.

Schlaue Auswahl

Sangiorgi betont auch 2025 eine klare politische Linie. Filme wie Lemohang Moseses Ancestral Visions of the Future oder Jafar Panahis Un Simple Accident greifen Themen von Widerstand, Transformation und gesellschaftlichen Brüchen auf. Das Plakatmotiv – ein Fuchs, der sich totstellt, um Beute zu locken – passt dazu: Mehrdeutigkeit und Rollenspiele, die zum Nachdenken über Macht und Täuschung anregen.

Das Viennale Plakat 2025 zeigt eine mittelalterliche Illustration aus dem 13. Jahrhundert.

Kino als solidarischer Raum

„Wir antworten auf die politische Instabilität mit einem Programm, das Solidarität und Menschlichkeit ins Zentrum stellt“, heißt es im Festivaltext. Damit bleibt die Viennale ihrem Selbstverständnis treu: ein Ort für filmische Entdeckungen, Diskurse und Begegnungen.

Die vollständige Programmpressekonferenz folgt am 7. Oktober, der Ticketvorverkauf startet am 11. Oktober. Wer die Viennale kennt, weiß: Überraschungen sind auch heuer zu erwarten – zwischen internationalen Premieren, cineastischen Raritäten und heimischen Produktionen.

(PA/red)

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