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Fleischmann erklärt die Codes der Extremisten

Der Profi beschreibt in seinem Buch, wie extremistische Akteure demokratische Institutionen unterwandern.

18.02.2025 10:53
red07
© MGM
Buchpräsentation in Wien.

Am 17. Februar 2025 stellte Gerald Fleischmann sein neues Buch Die Codes der Extremisten in der Thalia-Buchhandlung auf der Mariahilfer Straße vor. Unter großer medialer Aufmerksamkeit präsentierte der Autor, Medienstratege und Kommunikationsprofi, seine Thesen über die Bedrohung der Demokratie durch Links- und Rechtsextreme, Autokraten und Islamisten.

Verschleierte Kommunikation

Fleischmann beschreibt in seinem Buch, wie extremistische Akteure demokratische Institutionen unterwandern und die öffentliche Meinung beeinflussen. Er verweist auf das Konzept der „ideologischen Subversion“, das auf den ehemaligen KGB-Agenten Juri Besmenow zurückgeht. Demnach durchlaufen Gesellschaften vier Stufen der Destabilisierung: Demoralisierung, Destabilisierung, Krise und Normalisierung.

"Die Codes der Extremisten" – edition a – Buch von Gerald Fleischmann.

Ein besonderes Augenmerk legt Fleischmann auf die Rolle der sozialen Medien. Er argumentiert, dass sie die Mechanismen der Radikalisierung massiv beschleunigt haben – vergleichbar mit der Umwälzung, die der Buchdruck in der Informationsverbreitung bewirkte. Dieser Vergleich blieb während der Präsentation vage, seine These jedoch klar: Die unregulierte Verbreitung von Meinungen erschwert strategische Kommunikation und erfordert neue Ansätze im Umgang mit Desinformation.

Zwischen Insider und Analyst

Obwohl Fleischmann sich als unabhängigen Analysten präsentiert, kann seine Vergangenheit als Medienstratege der Kanzlerpartei nicht ausgeblendet werden. Seine langjährige Expertise in politischer Kommunikation, die er selbst hervorhebt, wirft Fragen über seine Motive auf.

Eine Vermutung lautet, dass er sich der „Erfinder der Message Control“ mit seinem Buch als neutraler Aufdecker inszenieren wolle, obwohl er weiterhin in der Kommunikationsarbeit aktiv ist. Dass seine eigene Rolle in der Mediensteuerung der vergangenen Jahre in seiner Analyse keine Erwähnung findet, spricht für eine bewusste Schwerpunktsetzung.

Am 17. Februar 2025 stellte Gerald Fleischmann sein neues Buch Die Codes der Extremisten in der Thalia-Buchhandlung auf der Mariahilfer Straße vor.
Gerald Fleischmann stellt sein neues Buch „Die Codes der Extremisten“ in der Thalia-Buchhandlung auf der Mariahilfer Straße vor.

Motive und Zielgruppe

Das Buch versteht sich als praxisorientierter Leitfaden gegen Extremismus. Besonders der Anhang, in dem radikale Akteure namentlich aufgelistet werden, seien auch für Eltern relevant. Sie sollen anhand eines Glossars überprüfen können, ob ihre Kinder online extremistischen Einflüssen ausgesetzt sind. Arabische Namen, die in sozialen Medien oft in arabischer Schrift erscheinen, wurden in seinem Buch praktischerweise in römische Zeichen übertragen.

Kommunikationsstrategie in Buchform

Fleischmann bleibt seinem Stil treu: Das Buch verzichtet auf wissenschaftliche Zitierregeln und folgt einem journalistischen Erzählstil. Unabhängig von seiner Analyse extremistischer Kommunikationsstrategien zeigt sich hier eine bewährte Praxis aus der politischen Kommunikation: die Kontrolle über die eigene Erzählung.

Ob Die Codes der Extremisten primär eine sachliche Analyse oder ein strategischer Beitrag zur öffentlichen Debatte über Extremismus ist, bleibt eine offene Frage. Ganz sicher wird es ein Bestseller-Buch aus dem Bestsellerverlag edition a.

(red)

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