900 Jobs fallen Sparkurs der SRG zum Opfer
Der Schweizer Rundfunk plant bis 2029 den Abbau von 900 Stellen, um die finanziellen Folgen der gesenkten Medienabgabe abzufedern.

Die öffentlich-rechtliche Schweizer Rundfunkorganisation (SRG) hat angekündigt, in den kommenden Jahren insgesamt 900 Vollzeitstellen zu streichen. Der drastische Schritt ist Teil eines umfassenden Sparpakets, mit dem die SRG bis 2029 rund 270 Millionen Franken einsparen muss. Hintergrund ist vor allem die politische Entscheidung, die Medienabgabe – also die zentrale Finanzierungsquelle des Rundfunks – ab 2027 von 335 auf 300 Franken zu senken. Bei derzeit rund 5.700 Beschäftigten würde damit etwa jede sechste Stelle wegfallen.
Druck und Neuausrichtung
Die SRG spricht offen von einer Zeit des Umbruchs. Digitale Veränderungen, neue Nutzungsgewohnheiten und sinkende Einnahmen setzen das Unternehmen zunehmend unter Druck. Die Geschäftsleitung soll verkleinert werden, Aufgaben werden zusammengeführt, und ein Teil des Stellenabbaus über Pensionierungen aufgefangen. Trotzdem steht fest, dass Entlassungen unvermeidlich sind. Generaldirektorin Susanne Wille versucht, Zuversicht zu vermitteln – doch auch sie warnt, dass der Umbau spürbar sein wird, sowohl intern als auch für das Publikum.
Kritik und Sorgen
Die Reaktionen fallen entsprechend deutlich aus. Journalistenverbände warnen vor einem Einschnitt, der weit über einzelne Redaktionen hinausgeht. Weniger Personal könnte weniger Recherche, weniger Vielfalt und weniger regionale Präsenz bedeuten. Beobachter sprechen von einem Signal, das die gesamte Medienbranche beunruhigt: Wenn die SRG in diesem Umfang kürzen muss, könnten auch andere Anbieter unter verstärkten Druck geraten. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass journalistische Qualität und differenzierte Berichterstattung langfristig leiden könnten.
Auswirkungen auf Medienstandort
(red)
