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“Spiegel”-Karikatur sorgt in Indien für Ärger

minister: "In einigen Jahren wird Indiens Wirtschaft gr%C3%B6%C3%9Fer sein als die von Deutschland"
©unsplash

Eine “Spiegel”-Karikatur hat in Indien bei der Regierung und der Partei von Premierminister Narendra Modi teils heftige Kritik hervorgerufen. “Trotz Ihres Versuchs, sich über Indien lustig zu machen, ist es nicht schlau, sich gegen Indien unter Premierminister Narendra Modi zu stellen”, schrieb der stellvertretende Minister für Unternehmertum, Weiterbildung, Elektronik und Informationstechnologie, Rajeev Chandrasekhar, auf Twitter.

“In einigen Jahren wird Indiens Wirtschaft größer sein als die von Deutschland. #NewIndia”, so der Minister weiter. Aus der Regierungspartei BJP meldete sich Baijayant Jay Panda, der Vizechef und Sprecher der Partei. Er warf ebenso wie Regierungsberater Kanchan Gupta dem deutschen Nachrichtenmagazin Rassismus vor. Die Darstellung habe “keine Ähnlichkeit mit der Realität”, schrieb Gupta.

Der “Spiegel” wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nicht zu den Reaktionen äußern. Anlass der jüngst erschienen Karikatur war, dass Indien nach Prognosen der Vereinten Nationen China demnächst als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholen wird.

Die Karikatur zeigt im Vordergrund einen modernen Hochgeschwindigkeitszug mit chinesischer Flagge. Im Hintergrund überholt ein älter aussehender und offensichtlich überfüllter Zug mit vielen Menschen, die sich an den Waggons festhalten oder auf dem Dach des Zugs sitzen. Einer von ihnen hält eine indische Flagge. In beiden asiatischen Nachbarländern leben je rund 1,4 Milliarden Menschen, was zusammen mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung ausmacht.

Indien hat ein großes und historisch gewachsenes Bahnnetzwerk. Es gibt inzwischen auch Züge, die bis zu 160 Stundenkilometer schnell fahren. Ein Hochgeschwindigkeitsnetz befindet sich im Aufbau. Es gibt gleichzeitig aber noch viele alte und überfüllte Züge. Züge mit vielen Menschen auf dem Dach sind jedoch inzwischen selten.

APA/Red.

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