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Social Web: Posten ohne großes Nachdenken

Intensivnutzer neigen laut University of Southern California zur Verbreitung von falschen News.
Pixabay

Sicht nach Social Media erhöht Anzahl an Falschnachrichten

Intensivnutzer sozialer Medien neigen dazu, automatisch und ohne groß nachzudenken zu posten. Wenn sie daraufhin positives Feedback wie Likes und unterstützende Kommentare bekommen, posten sie zunehmend Inhalte, die von anderen Nutzern als unangemessen angesehen werden. Das trägt zur Verbreitung von Falschinformationen bei, zeigt eine Untersuchung von Forschern des Dornsife College of Letters, Arts and Sciences der University of Southern California.

Die Forscher haben Posts auf Instagram und Facebook analysiert, um das Verhalten von Viel- und Normalnutzern der sozialen Medien zu vergleichen. Zudem achteten sie darauf, ob soziale Belohnungen wie Likes und Shares beide Arten von Nutzern gleichermaßen motivieren. Sie untersuchten auch, ob gewohnheitsmäßiges Posten unabhängig von sozialen Belohnungen erfolgte.

Die Ergebnisse zeigen, dass Social-Media-Nutzer Posting-Gewohnheiten entwickeln, die von der Häufigkeit ihrer Plattformnutzung abhängen. Diejenigen, die soziale Medien täglich nutzen, neigen dazu, vom Posten mit einem bestimmten Ziel vor Augen zum automatischen Posten überzugehen, ohne Rücksicht auf den Inhalt oder seine potenziellen Auswirkungen. Dieses automatische Verhalten führt oft zu einem Verlangen, Inhalte häufig zu teilen, was einer Sucht ähnelt.

Die Studie zeigt auch, dass soziale Belohnungen, insbesondere Likes, vor allem neue oder seltene Nutzer beeinflussen. Die Forscher kommen daher zu dem Schluss, dass ein Großteil der Social-Media-Nutzung von lang etablierten Gewohnheiten angetrieben wird, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben.

Zudem ermutige das Design vieler Social-Media-Plattformen die Nutzer dazu, ansprechende Infos automatisch zu teilen, unabhängig von ihrer Richtigkeit oder dem Schaden, den sie anrichten können. Beleidigende Äußerungen, Cybermobbing und Falschnachrichten werden in der Regel verstärkt und verbreiten sich schneller als die Wahrheit, heißt es.

Um die Probleme von Fake News, Hassreden und psychischer Gesundheit anzugehen, fordern die Forscher von den Social-Media-Unternehmen eine Neugestaltung ihre Plattformen. Sie betonen, dass Interventionen, die bei einem Nutzertyp funktionieren, bei einem anderen möglicherweise nicht wirksam sind. Um das Verhalten von gewohnheitsmäßigen Nutzern zu ändern, seien erhebliche strukturelle Veränderungen auf Social-Media-Seiten erforderlich.

 

pte

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