Anzeige

Raiffeisen: Kleiner Deal, große Freude

Die Mini-Beteiligung von Michael Höllerer von 25,1% an Leadersnet scheint wenig spektakulär. Und ist dennoch ein cleverer Schachzug.

12.12.2024 16:27
red07
© Leadersnet.at
Shake Hands: Michael Höllerer und Paul Leitenmüller.

Dass sich die Raiffeisen Landesbank Holding bei Leadersnet beteiligt, hat für einiges Aufsehen gesorgt. Denn üblicherweise gibt es keine Presseaussendungen, wenn eine Unternehmensgruppe, die knapp 1 Milliarde Euro Gewinn (in Worten: fast 1.000 Millionen Euro) macht, sich mit 25,1 % an einem Medienunternehmen beteiligt, das gerade einmal 5 Millionen Euro Umsatz und schätzungsweise 1,5 Millionen Euro Gewinn erzielt.

Doch bei genauerem Hinsehen – und mittlerweile lüftet sich der Vorhang – zeigt sich, dass dieser Schritt (von beiden Seiten) ein durchaus cleverer strategischer Schachzug war: Höllerer erwirbt hier mehr als nur eine Beteiligung. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Leadersnet unzählige Events featuret. Höllerer und Konsorten fragen sich daher, warum solche Events nicht von Krone.tv oder Kurier.tv abgewickelt werden, sondern ausgerechnet an Leadersnet gehen.

Der Einstieg bei Leadersnet ist also ein deutlicher Fingerzeig an die Mitstreiter bei den Medienbeteiligungen: Schaut Euch dieses Modell gut an, denn das könnte künftig auch für Euch relevant werden. Zum anderen greifen Höllerer und Co. damit auf ein erfolgreiches System zurück, das mittlerweile rund ein Drittel des Leadersnet-Umsatzes ausmacht. Dieses System bietet präzise Spezifikationen für Events und Eventvorbereitungen, einschließlich der Frage, wer eingeladen werden soll. Wenn ein Kunde beispielsweise 150 Gäste einladen möchte – ausschließlich Führungskräfte aus Unternehmen mit einem Umsatz von über 20 Millionen Euro – kann Paul Leitenmüller und Co. genau damit dienen.

Für die Raiffeisen-Gruppe ist dieser Schachzug nicht unbedeutend. Es ist eine gute Position, um in erster Reihe dabei zu sein. Viel hat das Engagement nicht gekostet. Basierend auf einer achtfachen Bewertung des Jahresumsatzes, von der man ausgegangen ist (die aber wohl nicht ganz erzielt wurde), dürfte der Deal für den Einstieg irgendwo zwischen 2 und 2,5 Millionen Euro gelegen haben.

Leitenmüller und Konsorten profitieren erheblich von diesem Deal in dreierlei Hinsicht. Erstens: Die Raiffeisen-Gruppe hat 680 Beteiligungen. Wenn Leadersnet in diesem Netzwerk empfohlen wird, dürfte sich die Kundenliste erheblich erweitern. Zweitens: Mit den 25,1 % hat Leitenmüller auch ein Aufgriffsrecht für die restlichen 54 % seiner Anteile verbunden. Sollte sich das Unternehmen weiterhin positiv entwickeln, könnte er – mit Blick auf seinen potenziellen Ausstieg (er ist 56 Jahre alt) – einen ansehnlichen Betrag erzielen.

Und drittens: Leadersnet ist jetzt in Sachen Kommunikation und Zukunftsgestaltung ganz vorne mit dabei – ein Vorbild, an dem sich auch Kurier, Krone und Mediaprint orientieren werden müssen….

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren