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RAI-Journalisten gegen Regierungs-“Kontrolle”

Mit einem Streik wollen sie sich gegen die Versuche der Regierung, Einfluss zu nehmen, wenden.
Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=24670366

Heute wird bei der RAI die Kamera wieder eingepackt

Die Journalisten von Italiens öffentlich-rechtlicher TV-Anstalt RAI sind am Montag in den Streik getreten, um gegen die „erdrückende Kontrolle“ durch die rechtsgerichtete Regierung von Giorgia Meloni zu protestieren. Dies erklärte Usigrai, die Gewerkschaft der RAI-Journalisten, in einer Presseaussendung. Die Gewerkschaft beklagte Versuche von Seiten der Politik, „die RAI in ein Sprachrohr der Regierung zu verwandeln“.

Protestiert wird auch wegen Personalmangels. Die Fernsehanstalt wird beschuldigt, Personal, das in den Ruhestand geht, nicht zu ersetzen, so dass die Arbeitslast auf diejenigen fällt, die bleiben. Die Gewerkschaft beklagt außerdem fehlende Vereinbarungen zwischen dem Unternehmen und den Journalisten über Leistungsprämien. „Wir nehmen lieber Gehaltseinbußen hin, als dass wir unsere Freiheit verlieren“, heißt es von Usigrai.

Die RAI-Spitze erwiderte, dass der Streik aus Gründen ausgerufen worden sei, die nichts mit den Arbeitnehmerrechten zu tun haben. Er sei „ideologisch und politisch motiviert“. Der Vorwurf der „Zensur“ sei unhaltbar. Es seien öffentliche Ausschreibungen für die Einstellung von Journalisten im Gange. „Optimierungsprozesse“ seien notwendig, um das Beste aus der vorhandenen Belegschaft zu machen, hieß es.

Politischer Einfluss auf die RAI ist in Italien ein langjähriges Problem. Die aufeinanderfolgenden Regierungen in Rom vergeben dort Spitzenposten an Vertrauensleute. Die Mitglieder des Verwaltungsrats, die vom Parlament und der Regierung ernannt werden, werden nach ihrer Parteizugehörigkeit ausgewählt. Vorschläge, die öffentlich-rechtliche TV-Anstalt unabhängiger zu gestalten, werden seit Jahren diskutiert, haben aber nie zu Resultaten geführt.

apa

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