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Abstimmung über Kosten für ESC 2025 in der Schweiz

Kleinpartei möchte angemessene Finanzierung des Eurovision Song Contest in Basel unterbinden.

21.11.2024 16:11
red07
© Alma-Bengtsson/EBU
Austragungsort für den 69. Eurovision Song Contest ist Vorjahressieger Schweiz.

Auf Initiative einer Kleinpartei stimmen am 24. November die Bewohner der Stadt Basel über eine Finanzierung des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 ab, der in ihrer Stadt über die Bühne gehen wird. Gegner kritisieren, die Austragung im Rahmen eines mehrtägigen Events sei eine pure Verschwendung öffentlicher Gelder für eine „blasphemische“ Musikveranstaltung. Die Stadt hat Zuschüsse in Höhe von 35 Millionen Schweizer Franken (37,6 Millionen Euro) für den Wettbewerb eingeplant. Sollte das Referendum Erfolg haben, müsste das Event im Mai 2025 deutlich billiger ausfallen als üblich. Ein negativer Einfluss auf die Fernsehübertragung des SRF – die auch im ORF zu sehen sein wird – wäre unvermeidlich.

Wertschöpfung für Basel

„Die auf zehn Tage angelegte Veranstaltung müsste dann auf eine große Fernsehshow am Samstagabend reduziert werden“, sagt ESC-Sprecher Edi Estermann. Das gesamte Rahmenprogramm abseits der Hauptbühne müssten gestrichen werden. „Und das würde natürlich eine weitaus geringere Wertschöpfung für die Stadt und die ganze Schweiz bedeuten“.

Weil die Schweiz heuer beim ESC im schwedischen Malmö mit „Nemo“ gewonnen hatte, darf die Eidgenossenschaft im kommenden Mai den Wettbewerb ausrichten. Basel setzte sich gegen andere Schweizer Städte als Austragungsort durch. Doch es scheint einige Bürger zu geben, denen die die opulente Austragungsform des Eurovision Song Contest ein Dorn im Auge. Die Eidgenössisch-Demokratische Union der Schweiz (EDU) nahm sich der Sorgen an und leitete mit den von ihr gesammelten Unterschriften ein Referendum ein. Bei der Abstimmung können die Basler am Sonntag entscheiden, ob die Stadt die vorgesehenen 35 Millionen Franken für den Wettbewerb ausgeben soll.

Nemo aus der Schweiz gewann den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö, Schweden.
Nemo aus der Schweiz gewann den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö, Schweden. | © Corinne Cumming/EBU

 

Für EDU pure Verschwendung

„Das erste Argument ist ein finanzielles“, sagt Philippe Karoubi vom Parteivorstand der EDU. „Das ist eine völlig unverhältnismäßige öffentliche Ausgabe, eine pure Verschwendung.“ Das Problem sei, dass Steuergeld verwendet würde, während die finanziellen Vorteile hauptsächlich privaten Unternehmen wie Hotels zugute kämen. Der Partei geht es aber keineswegs nur ums die Kosten: Der ESC vermittle „Ideologien, die eindeutig gegen die westlichen jüdisch-christlichen Werte und die der Schweiz im Besonderen verstoßen“, sagt Karoubi und stößt sich besonders an der seiner Ansicht nach propagierten „Transgender-Ideologie“ und „Wokeness“. Außerdem gebe es bei dem Gesangswettbewerb „blasphemische Darbietungen“, von denen einige an „Okkultismus“ grenzten. Der Auftritt von Bambie Thug aus Irland in diesem Jahr beispielsweise sei beinahe eine „Art schwarze Messe“ gewesen, wettert Karoubi.

Eurovision Song Contest 2025

Stimmt eine Mehrheit der Basler am Sonntag gegen die ESC-Millionenförderung, stehen die Organisatoren vor einem finanziellen Problem, das unweigerlich zu einer abgespeckten Fernsehberichterstattung führen würde. Theoretisch könnte der Gesangswettbewerb in eine andere Schweizer Stadt verlegt werden, „aber das müsste gut überlegt werden, denn die Vorbereitungen in Basel sind bereits weit fortgeschritten“, erklärt ESC-Sprecher Edi Estermann.

(APA/red)

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